Unbekannte Tote von der A3Polizei Neuwied hat noch eine Hoffnung
Neustadt/Wied/Neuwied – Seit 28 Jahren beschäftigt die Polizei in Neuwied das Rätsel der unbekannten Toten. Am 7. August 1991 wurde sie auf der A3 bei Neustadt/Wied gefunden – nach der Obduktion stand fest: Sie wurde von mindestens einem Auto überrollt und lebte zuvor noch. Unfassbar! Das Verfahren wurde nie eingestellt – doch wird die bislang unbekannte Frau je identifiziert?
Fall wurde auch bei „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt
Jeden einzelnen Stein haben die Ermittler umgedreht – auch mit Kollegen aus den Nachbarländern. Vor 14 Jahren suchte man nach Hinweisen über die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“. Alles ohne Ergebnis.
Fahndung steht weiter im Netz
Was geschah an jenem Mittwochabend im Sommer 1991? Vor zwei Jahren ging die Polizei nochmal an die Öffentlichkeit – auch heute steht die Fahndung nach der jungen Frau weiter im Netz der Polizei Rheinland-Pfalz. „Leider haben wir keine weiteren Hinweise bekommen. Die Frau scheint niemand zu kennen“, so Kriminalhauptkommissar Henry Krüger zum EXPRESS.
Können Zeichnungen helfen?
Eine Hoffnung hat der Beamte aus Neuwied noch: „Ich werde Kontakt zu einem Kollegen beim LKA in Mainz aufnehmen. Vielleicht bringt uns eine Zeichnung des Opfers weiter“, so Krüger.
So könnten weitere Bilder des Opfers entstehen. Haarlänge und -farbe könnten verändert werden – andere perspektiven des Gesichts wären möglich. Vielleicht sah das Opfer einige Wochen vor der schrecklichen Tat noch anders aus.
Fingerabdrücke sind nicht registriert
„Im Rahmen unserer Möglichkeiten wurden damals Fingerabdrücke genommen und die Zähne untersucht. Hier fanden sich Anhaltspunkte, dass die Behandlung in Skandinavien, Österreich oder der Schweiz durchgeführt wurde. Die Fingerabdrücke waren nirgends registriert“, so Krüger.
Das Opfer war zirka 20 bis 30 Jahre alt, 174 cm groß und wog 65 Kilo. Sie hatte bis zu drei Zentimeter lange, glatte blonde Haare und blaue Augen. An Armen und Beinen hatte sie zahlreiche Narben, oberhalb des linken Ohres eine auffällige, kirschkerngroße Knochenwucherung und sie war vor ihrem Tod wenigstens einmal schwanger gewesen. Ihre Kleidung war speziell. So trug das Opfer zwar der Jahreszeit entsprechend ein rot-weiß-grün geblümtes Kleid, darunter jedoch eine beige Wollstrumpfhose mit roten Flipflops.
Polizei bittet weiter um Hinweise
Eins ist sicher: Diese Akte wird nicht geschlossen. Irgendwo sitzt jemand und vermisst die Tote von der A3 – ihr persönliches Umfeld sollte endlich Frieden finden.
Hinweise an die Polizei Neuwied unter 02631/878-0.