Düsseldorfer Blumen-Bäuerin geschockt„Wer klaute unser Blumenfeld leer?“
Düsseldorf – Sie ist fassungslos: Geschockt steht Adelheid von Holtum (60) auf ihrem riesigen Blumenfeld, auf dem vor wenigen Tagen noch unzählige Dahlien, Sonnenblumen und Gladiolen blühten. Sie sind einfach weg, spurlos verschwunden, gestohlen beim wahrscheinlich größten Blumen-Klau aller Zeiten.
Hier passierte der Düsseldorfer Blumen-Klau
Die Tatorte an der Angermunder Straße, an der Kalkumer Schlossallee und an der Duisburger Landstraße gehören alle der Familie von Adelheid von Holtum. An den Straßen stehen Schilder „Blumen zum Selbstschneiden“.
Hier gibt es Messer zum eigenhändigen Ernten der Blütenpracht und eine Kasse, in die die Kunden dann den angegebenen Kaufpreis einwerfen sollen – dazu der Spruch „Nur bezahlte Blumen bringen Freude“.
Die Sache mit dem „Selbstschneiden“ haben die dreisten Diebe, die in der Nacht von Montag auf Dienstag gegen 5 Uhr zugeschlagen haben, wohl allzu ernst genommen – die Sache mit dem „Bezahlen“ allerdings überhaupt nicht.
Drei Blumenfelder des Familienbetriebes wurden fachmännisch geleert – die Polizei sprach von 21.000 leer geklauten Quadratmetern und einem Schaden von 15.000 Euro.„Unsere anderen Felder haben sie wohl nicht gefunden“, sagt Adelheid von Holtum. „Dort sind uns noch ein paar Blumen erhalten geblieben.“
Besitzer fanden nur die Reste der geklauten Blumen
Ein aufmerksamer Nachbar hatte in der Nacht drei oder vier verdächtige Personen beobachtet, die mit einem oder mehreren Lkw vorfuhren. Er informierte die Besitzer der Blumenfelder – aber als die kurze Zeit später dort ankamen, war schon alles gelaufen: Sie fanden nur noch die blanken Stängel der zurückgelassenen Pflanzen.
Die Diebe waren absolute Profis – das ist für die Polizei ebenso klar wie für die bestohlenen: „Das waren Experten – so fachkundig sind die Blumen abgeschnitten“, sagt Adelheid von Holtum. Nicht blühende Blumen ließen sie unberührt, nur die wertvollen blühenden luden sie ein.
Und sie müssen für die Riesen-Menge auch schon Abnehmer gehabt haben. Ob sie direkt zur großen Versteigerung nach Straelen gefahren sind oder direkt in die Niederlande – darüber kann man nur spekulieren.
„Wir sind alle noch unter Schock über diesen dreisten Diebstahl. Es ist traurig, dass Werte wie Ehrlichkeit und Respekt offenbar immer weiter in den Hintergrund treten und vor nichts mehr zurückgeschreckt wird“, sagt Adelheid von Holtum nachdenklich, während sie über ihr karges Feld blickt, in dem zwei einzelne Damen die Reste der übrig gelassenen Blüten noch liebevoll pflücken und nach Hause tragen.