Austausch, Anlaufstelle und Unterstützung – und das seit mehreren Jahren. Jetzt droht gleich mehreren LGBTQ+-Vereinen in Düsseldorf das Ende.
Einrichtungen droht das AusDüsseldorf kürzt LGBTQ+-Vereinen finanzielle Unterstützung
von Jana Steger (JS)
Das LSBTIQ+ Forum Düsseldorf hat einen eindringlichen Appell an die Ratsfraktionen der Stadt und Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) gerichtet. Der Grund: Die Haushaltskürzungen für LGBTQ+-Vereine. Denn die Zukunft für gleich mehrere Einrichtungen steht auf dem Spiel.
Wie das LSBTIQ+ Forum Düsseldorf angibt, sei von den Kürzungen unter anderem die Fachstelle „Altern unterm Regenbogen“ betroffen, die ihre Arbeit vermutlich bereits bis zum Jahresende einstellen müsste. Auch die seit 30 Jahren bestehende Schwulenberatung Düsseldorf e.V. befinde sich derzeit in Auflösung, da eine Fortführung der Beratung auf ehrenamtlicher Basis nicht möglich scheint.
LSBTIQ+ Forum Düsseldorf nach Haushaltskürzungen: „langfristige Auswirkungen auf das Wohlbefinden unserer Gemeinschaft“
Weitere betroffene Organisationen seien nach Angaben vom LSBTIQ+ Forum die Fachstelle „Regenbogenfamilien“, die sich unter anderem für den Austausch mit Gleichgesinnten einsetzt, das Netzwerk PRADI als Anlaufstelle für schwule und bisexuelle Menschen mit Migrationshintergrund sowie die Trans*beratung Düsseldorf.
Das LSBTIQ+ Forum betonte in einer Stellungnahme: „Diese Entscheidungen haben ernsthafte Auswirkungen auf die Vielfalt der Angebote und betreffen eine nicht unerhebliche Anzahl von Angeboten innerhalb der LSBTIQ+ Gemeinschaft.“ Die Kürzungen gefährden dabei nicht nur ihre Existenz, sondern senden auch ein verheerendes Signal an die LSBTIQ+ Community.
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Queere Organisationen haben einen erheblichen Beitrag zur Förderung von Akzeptanz und Gleichstellung geleistet, so das Forum. Die Reduzierung oder Nichtausweitung dieser Angebote lasse nach Angaben des LSBTIQ+ Forums die Zukunft derjenigen, die darauf angewiesen sind, ungewiss erscheinen.
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„Die finanziellen Einsparungen mögen kurzfristig als notwendig erscheinen, doch wir möchten eindringlich darauf hinweisen, dass dies langfristige Auswirkungen auf die soziale Struktur und das Wohlbefinden unserer Gemeinschaft haben wird“, so das Forum weiter.
Die Arbeitsgemeinschaft verwies zudem auf die steigenden Fälle von Hasskriminalität in Deutschland und forderte daher dringend, die Entscheidung der Kürzungen zu überdenken und die finanziellen Mittel für queere Vereine, Fachstellen und Organisationen bereitzustellen. Eine offizielle Antwort seitens der Stadtverwaltung oder Oberbürgermeister Keller gab es bislang nicht.