Zum Fall aus Düsseldorf, als einem Obdachlosen zwangsweise Vodka eingeflößt wurde, gibt es neue Details.
Klaus (50) wurde zum OpferNeue Details: Obdachloser brutal abgefüllt, Fall wird immer tragischer
Tragische Erkenntnis im Fall um den Obdachlosen Klaus, der im Koma liegt, weil eine Personengruppe ihm mit Gewalt Schnaps einflößte (EXPRESS berichtete): Bei den Tätern handelt es sich wohl um seine eigenen Freunde, die ebenfalls aus dem Obdachlosenmilieu stammen. Die Polizei fahndet nun in der Wohnungslosenszene nach den Tätern.
„Unsere Ermittlungen haben ergeben, dass es sich bei den Tätern um Personen handelt, die ebenfalls aus der Obdachlosenszene stammen", so Polizeisprecher André Hartwich zu EXPRESS. „Das heißt, dass es sich bei den Verantwortlichen nicht um fremde Altstadtgänger handelt, die zufällig auf den 50-Jährigen stießen, sondern um Bekannte des Opfers. Es war wohl ein Trinkgelage, das völlig aus dem Ruder lief.“
Promille-Fall aus Düsseldorf: Neue Erkenntnisse sind tragisch
Wobei man allerdings kaum sagen kann, ob das Zwangsbesäufnis in der Absicht geschah, um das Opfer zu schädigen, oder ob dies einfach zum „Spaß“ im Vollrausch geschah.
Nach neuesten Erkenntnissen lief das Ganze folgendermaßen ab: Am Dienstagabend (21. Juni) trifft sich eine Gruppe von Obdachlosen auf der Treppe, die zum Pastor-Jäsch-Weg am „Alten Hafen“ führt. Klaus und seine Kumpels haben vorgesorgt: Es gibt reichlich Hochprozentiges.
Klaus (50) bricht nach Saufgelage und Zwangs-Aktion ohnmächtig zusammen
Gegen 21.30 Uhr ist so gut wie jeder in der Gruppe volltrunken. Klaus ist hackedicht, kann nicht mehr. Das sehen die Kumpels allerdings anders: Klaus soll noch ein paar Schlückchen nehmen. Dafür hält einer seinen Kopf zurück und seine Nase zu. Ein weiterer „Kumpel“ setzt ihm die Flasche an den Hals und lässt laufen.
Zu viel für den 50-Jährigen. Klaus bricht ohnmächtig zusammen. Das bekommt von den anderen niemand so richtig mit. Sie sind entweder selbst zu betrunken um es zu registrieren, oder es interessiert sie nicht, dass Klaus regungslos am Boden liegt. Kurz darauf macht sich die Gruppe davon. Ihren Freund lassen sie ohnmächtig auf der Treppe zurück.
Zu Klaus' großem Glück wurde alles von einer Zeugin, die sich gegenüber auf der anderen Seite des Hafenbeckens befand, beobachtet. Die Frau ruft einen Krankenwagen an. Der bringt Klaus auf die Intensivstation. Er hat sage und schreibe fünf Promille Alkohol im Blut.
Noch immer liegt das Opfer im Koma, ringt mit dem Tod. Nur Klaus selbst weiß, wer ihm den Alkohol einflößte. Hoffentlich wacht er wieder auf, damit er es auch erzählen kann.