Ein Betrüger hat die Rechnungen eines Düsseldorfer Kleingartenvereins abgefangen und verändert. Der Schaden für den Verein und die Mitglieder: rund 50.000 Euro.
50.000 Euro SchadenDreiste Masche: Betrüger zockt Mitglieder von Düsseldorfer Kleingartenverein ab
Im vergangenen Sommer feierte der Kleingartenverein Eller-Lierenfeld noch als einer der ältesten Schrebergärten in Düsseldorf sein 100-jähriges Bestehen. Da wusste von den Laubenpiepern noch niemand, dass die größte Krise der Vereinsgeschichte auf sie zukommen würde.
Die Vereinsmitglieder sind Opfer eines raffinierten Betrügers geworden. Der Schaden beträgt wohl 50.000 Euro.
Düsseldorf: Betrüger fängt Rechnungen von Kleingartenverein ab
Es ist in jedem Frühjahr die gleiche Prozedur. Dann stellt der Kleingartenverein Eller-Lierenfeld seinen 240 Mitgliedern die Jahresrechnung über Pacht und Energieverbrauch ihrer Schrebergärten sowie die Vereinsgebühr aus.
„Da die Schrebergärten keine Briefkästen haben, schicken wir die meisten Rechnungen immer mit der Post an die Wohnungsadressen unserer Mitglieder“, sagt die 1. Vorsitzende Ute Ast. In diesem Jahr warf der Vereinsvorstand rund 200 Rechnungen in den Briefkasten auf der benachbarten Gubener Straße ein. Die restlichen händigten sie den Mitgliedern zum Glück persönlich aus.
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Denn jetzt passierte das Unfassbare: „Die Jahrespost mit den Rechnungen für die Pächter wurde abgefangen“, sagt Ute Ast. „Der oder die Täter haben daraufhin die darauf angegebene Kontonummer geändert. Das Geld wurde so auf eigene Konten bei der Postbank und der Diba Bank umgeleitet, die wahrscheinlich mit einem gefälschten Ausweis eröffnet wurden“, erklärt Ast.
„Einige haben schon auf das falsche Konto überwiesen, einige haben es bemerkt. Da uns aber zurzeit noch rund 50.000 Euro in der Kasse fehlen, können wir das Ausmaß des Schadens noch gar nicht feststellen. Wir haben bereits Strafanzeige gestellt.“
Düsseldorfer Polizei ermittelt wegen Schrebergarten-Betrug
Wie und wo die Post abgefangen wurde, ist noch völlig unklar. Bei der Polizei hat man einen solchen Coup, bei dem offensichtlich Schriftstücke gescannt, verändert und wieder verschickt wurden, so auch noch nicht erlebt.
Polizeisprecherin Annika Holst: „Die Masche ist zwar bekannt, wird aber üblicherweise bei elektronischen Dokumenten angewandt. Wir ermitteln derzeit, wie es dazu kommen konnte.“ Beim Kleingartenverein hofft man währenddessen, dass nicht allzu viele Mitglieder auf die manipulierten Rechnungen hereinfallen.
Ute Ast: „Wir bitten alle, die Kontonummern auf ihren Rechnungen zu kontrollieren und uns sofort zu informieren, falls die Kontonummer nicht von der Stadtsparkasse Düsseldorf auf der Rechnung erscheint. Wir bitten auch alle betroffenen Pächterinnen und Pächter, ebenfalls Strafanzeige zu stellen.“