Düsseldorf – Unsere Düsseldorfer Altstadt, Partymeile, auch als „längste Theke der Welt“ bekannt und dabei nur 0,47 Quadratkilometer groß. Ein Brennpunkt, an dem Konflikte nicht ausbleiben. Das war schon immer so, aber in diesen Tagen ist es besonders schlimm.
Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem sich die Polizei nicht mit einer oft blutigen Auseinandersetzung in der Altstadt zu beschäftigen hätte.
Düsseldorf: Erhöhte Gewalt in der Altstadt
Erst in der Nacht zum vergangenen Samstag gab’s wieder Ärger auf der Mühlenstraße. Ein 28-jähriger hatte einen Gleichaltrigen mit einer Glasflasche geschlagen. Das Opfer liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Der Täter wurde gefasst. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen versuchten Totschlags.
Unfassbar brutal ging ein 16-Jähriger vor, der einen Passanten sonntagmorgens auf der Heinrich-Heine-Allee gegen 7 Uhr die Treppe zur U-Bahn regelrecht heruntertrat und prügelte. Der junge Schläger wurde dem Haftrichter vorgeführt.
Sorgen bereiten Gruppen von jungen Leuten, die sich im Freien treffen. Der Leiter der Altstadtwache, Thorsten Fleiß: „Nach dem Corona-Lockdown haben wir in der Altstadt ein erhöhtes Gewalt-Potenzial festgestellt. Unter vielen Besuchern herrscht eine latent aggressive Stimmung verbunden mit einer hohen Sensationslust. Dabei werden die Kollegen oder auch die Sanitäter angegriffen oder in ihrer Arbeit behindert.“
Düsseldorf: Angriffe gegen Polizisten keine Seltenheit
Laut Polizeidirektor Fleiß sind viele Besucher unterwegs, die Action suchen oder das, was sie darunter verstehen.
So drückte ein junger Mann provokativ eine Zigarette an einem Streifenwagen aus. Als die Polizisten den Mann zur Rede stellen wollten, wurden die Beamten sofort von einer etwa 15-köpfigen Gruppe angegriffen. Ein Polizist (23) musste behandelt werden.
Weitere Randalierer bedrohten die Polizei, so dass am Ende sogar Pfefferspray eingesetzt werden musste.
Düsseldorf: Polizei kündigt starke Präsenz in der Altstadt an
Bei dem Einsatz wurden 150 Altstadtbesucher kontrolliert, zahlreiche Platzverweise ausgesprochen. Das Polizeipräsidium kündigte daraufhin eine starke Präsenz im Altstadtbereich, ein konsequentes Einschreiten und keine Toleranz gegenüber den Randalierern an.
Die Düsseldorfer Polizei ist zurzeit an den Abenden der Wochenenden mit doppelt so vielen Kräften unterwegs wie zu Beginn des Jahres.
Hin und wieder gibt’s eine Groß-Kontrolle. In die geriet auch der 27-jährige Fahrer eines Range Rovers. Die Anhaltezeichen der Polizei kümmerten ihn nicht. Erst als die Beamten ihre Waffen zogen, stoppte der Mann. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. In seinem Wagen waren 345.550 Euro Bargeld. Das Geld wurde beschlagnahmt. Die Ermittlungen dauern an.