Fast totgetretenEx-TV-Polizist Michael Frehn wieder im Dienst

So kennen sie die TV-Zuschauer aus der RTL2-Serie „Ärger im Revier“: Michael Frehn (li.) und Holger Jörißen.

Mönchengladbach – Ein 20-Jähriger hätte Ex-TV-Cop Michael Frehn („Ärger im Revier“/RTL2) aus Mönchengladbach im August letzten Jahres fast totgetreten. Aber sein eiserner Wille, seine robuste Natur und die Kunst der Ärzte haben ihn wieder gesund werden lassen. Der 40-jährige Ex-Serienheld ist wieder im Dienst. In zwei Wochen steht er dem Täter gegenüber.

Am 16. Februar beginnt der Prozess gegen Roberto di S. vor der Jugendkammer des Landgerichts. Dem 20-Jährigen wird versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung und Widerstand vorgeworfen. Er soll nach einem Einbruchsversuch unbekannter Täter in einem Supermarkt in Odenkirchen versucht haben, den zur Überprüfung festgenommenen John-Patrick Sch. mit Gewalt zu befreien.

Dabei war Roberto di S. auf den am Boden knienden Frehn losgerannt und soll ihn aus vollem Lauf mit großer Wucht mehrfach gegen den Kopf getreten haben. Frehn erlitt Jochbeinbrüche, einen Nasentrümmerbruch, einen Kieferbruch, eine Gehirnerschütterung und Haarrisse in der Schädeldecke. Mehrere Zähne wurden ihm dabei ausgetreten. Notärzte brachten ihn in eine Klinik. Es sah schlimm um ihn aus.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Der Mönchengladbacher - ein Polizist aus Leidenschaft und mit Herz. In seinen TV-Sendungen mit Partner Holger Jörißen zeigte er immer wieder den netten Schutzmann, den Polizisten als Freund und Helfer. Jetzt drohte die dauernde Dienstunfähigkeit. Aber die Ärzte konnten ihn durch wiederholte mehrstündige Operationen davor bewahren. Frehn hat mittlerweile seinen Dienst als Chef eines Einsatztrupps wieder aufgenommen, leidet aber heute noch unter den Folgen der üblen Tret-Attacke.

Roberto di S. war für die Polizei kein unbeschriebenes Blatt. Schon als 15-Jähriger galt er als jugendlicher Intensiv- und Gewalttäter, fiel auch durch Raubdelikte auf, stand unter Bewährung. Selbst nach seiner Festnahme am Kaisers-Supermarkt an der Wehrstraße in Rheydt griff er gefesselt Polizisten an, die den Schlägen aber ausweichen konnten.

Roberto di S. drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft: „Der Beschuldigte nahm den Tod des Polizeibeamten billigend in Kauf. Seine Tritte hätten auch tödlich sein können.“