Satudarah-Rocker wollen Düsseldorf erobern„Wir werden uns nicht aufhalten lassen“

„Miami-Gianni“ Sander (35) in seinem Bordell „Tropicana“ in Hamburg. Nun will der Rocker auch in Düsseldorf groß durchstarten.

Düsseldorf – Seine Harley-Davidson wurde vor zwei Monaten abgefackelt, einige seiner „Rocker-Brüder“ sitzen bereits im Knast. Doch an Selbstbewusstsein mangelt es Jan Sander alias „Miami Gianni“ nicht. Er ist der neue Vize-Präsident des Duisburger Ablegers der Holland-Rocker „Satudarah“. Und Sander kündigt an: „Wir halten an unseren Plänen fest, in Düsseldorf ein neues Chapter zu eröffnen.“

„Ich habe Millionen mit Drogen verdient, bin durch die harte Schule als Straßenzuhälter auf der Reeperbahn gegangen, habe Edelbordelle geleitet und den Saunaclub in Hamburg-Wandsbek hochgezogen“. So beschreibt sich der 35-Jährige in seinem Buch „Rotlicht Krieg“. Nun möchte der gebürtige Ratinger, dass seine Rocker auch in der Landeshauptstadt ihre Filiale eröffnen. Dass eine solche Chapter-Gründung nicht friedlich verläuft, zeigten bereits die vergangenen Monate.

Seitdem die Holland-Rocker beschlossen, in Deutschland zu expandieren und in Duisburg ihre erste Filiale gründeten, eskaliert die Gewalt. Denn ihrer Expansion steht eine andere, viel mächtigere Rock-Gruppierung im Wege: die Hells Angels. Sie betrachten die Städte wie Düsseldorf und Duisburg als ihr Revier.

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„Wir haben kein Problem mit den Hells Angels, sondern sie haben ein Problem mit uns“, sagt Sander EXPRESS. „Man soll uns nur in Ruhe lassen. Wir werden uns aber nicht aufhalten lassen, Gleichgesinnte auch in Düsseldorf zu suchen. Schließlich heißt es: Regierungsbezirk Düsseldorf und nicht Hells Angels Bezirk Düsseldorf.“

Was genau Satudarah in Düsseldorf vorhat, möchte er nicht verraten. „Wir sind Freigeister, die Motorrad fahren wollen. Wenn sich dabei in Düsseldorf etwas geschäftliches ergibt, dann wieso nicht?“ Einen Namen für das Düsseldorfer Satudarah-Chapter hat er schon jetzt. „Wir werden uns Dirty Town, nennen“, sagt der 35-Jährige.

Und eine Institution verfolgt die Bestrebungen der Rocker mit Argusaugen: die Düsseldorfer Polizei! „Satudarah ist keine verbotene Organisation. Wir werden sie aber im Blick behalten“, so Markus Niesczery, Pressesprecher der Polizei.