Düsseldorf – Es war eine friedliche Familienfeier. Kegelabend von verschiedenen Schaustellerfamilien. Der endete in der Nacht mit einem riesigen Polizeiaufgebot und 20 Festnahmen.

Am nächsten Tag wurde vom „Mob“ gesprochen, der Polizeibeamte mit Steinen beworfen habe.

Doch es gibt auch andere Versionen des Abends. So wie die von Jongleur Patrick Lemoine (43). „Ich habe nichts getan und wurde von der Polizei berufsunfähig geprügelt.“

Lemoine arbeitet beim „Circus FlicFlac“. Als er aus dem Polizeigewahrsam am nächsten Morgen entlassen wurde, war sein Gesicht schwer gezeichnet. Schulter und Finger so schwer verletzt, dass er nicht mehr jonglieren kann.

MRT in vier Wochen

Und die Folgeschäden stehen noch nicht fest. Denn erst in vier Wochen steht ein MRT-Termin an.

Von Steinen, die an dem Abend geworfen wurden, hat er nichts gesehen. „Es kamen immer mehr Polizeibeamte, die auch Frauen mit Pfefferspray attackierten“, erzählt er.

Und weiter: „Ich stand friedlich da. Doch als meine Cousine angegriffen wurde, rief ich »Frechheit!«.“ Die Beamten brachten ihn und weitere Mitglieder der Familie in Gewahrsam.

Die Polizei bleibt bei ihrer Version und erklärt: „Gegen alle Festgenommenen wird weiter ermittelt.“ Lemoines Anwalt Joachim Müller kündigte an: „Wir werden Schadenersatz und Verdienstausfall geltend machen.“

Am Dienstag kam ein Brief von der Polizei. Darin steht, was dem Jongleur vorgeworfen wird: Er soll „Du Depp!“ zu einem Beamten gesagt haben. Sein Anwalt: „Und dann muss man so aussehen?“