Todesdrama am ElbseeIch zog das Badeopfer aus dem Wasser

Stefan-Alexander Erdmann fand das Opfer unter Wasser.

Düsseldorf/Hilden – Das Todesdrama am Elbsee. Stefan-Alexander Erdmann (27) wird es nie vergessen.

Er war der Mann, der unter Einsatz seines eigenen Lebens den leblosen und später in der Klinik verstorbenen Piotr O. (36) auf dem Seeboden entdeckte und an Land holte.

Deprimiert erzählt der Extremsportler und Speditionskaufmann dem EXPRESS, wie die Rettung ablief: „Ein Freund hatte das spätere Opfer zunächst nur vermisst und gesucht. Erst als meine Freundin und ich ihn fragten, was los sei, kam der Verdacht, dass der Mann ertrunken sein könnte. Ich tauchte sofort und sah den Mann in vier Metern Tiefe liegen. Er war zu schwer für mich. Ich holte weitere Schwimmer zu Hilfe. Der Mann lag bis zu einer Stunde unter Wasser.“

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Jugendliche leisteten Erste Hilfe, drückten Wasser aus dem Körper, versuchten verzweifelt, Piotr O. wiederzubeleben. Dann kamen Polizisten und die Feuerwehr. Unfassbares geschah. Erdmann berichtet: „Der Notarzt merkte nach einem Elektroschock wieder Lebenszeichen. Und das nach so langer Zeit.“ Aber der Sauerstoffmangel war doch zu groß. Einen Tag später starb der polnische Familienvater in der Uni-Klinik.

Erdmann: „Sehen Sie, da baden schon wieder welche. Der See steckt voller tödlicher Gefahren! Es bedrückt mich, nun doch kein Lebensretter zu sein. Aber ich musste doch handeln.“

Entgegen ersten Recherchen sahen die Ehefrau und das Kind des Toten das Drama nicht. Erdmann: „Ich habe keinen Alkohol gesehen, das hätte ich auch gerochen. Das war vermutlich eine Folge von Leichtsinn, Übermut und Kälteschock.“