Tour über die KöWarum darf einer dieser Rocker ohne Helm fahren?

Eindeutig zu sehen: Die beiden Anführer sind ohne Helm auf den Motorrädern unterwegs – einer dafür mit Hells-Angels-Kutte.

Düsseldorf – Vier Rocker auf Spritztour mit ihren schweren Maschinen. Brüllendes Motoren-Geknatter auf der Trinkausstraße. Das Wort des Nebenmannes ist nicht mehr zu verstehen. Dreist: Zwei von ihnen haben gar keinen Helm auf. Die Polizei, die das Quartett begleitet, lässt erst eine ganze Weile vergehen, ehe sie die Rocker stoppt.

Ohne Helm, aber mit Eskorte. Die vier Fahrer drehen ihre Runde auf der Kö – wollen Präsenz zeigen. Im Schlepptau ein Pkw mit Gefolgsmännern. Beim „Einmarsch“ auf die Königsallee wird die Polizei auf das Gespann aufmerksam. Sie verfolgt die Männer. Nicht ohne Grund: Die beiden Anführer fahren demonstrativ ohne Helm. Dafür hat einer etwas ganz anderes an: Die Kutte der „Hells Angels“.

Doch trotz der „Oben-Ohne-Spazierfahrt“ reagiert die Polizei nicht. Mehrere Minuten knattern die Herrschaften über die Königsallee, biegen schließlich in die Trinkausstraße ab. Dann kommt ein zweiter Streifenwagen hinzu. Doch auch dann kein Stopp für die Freunde des luftigen Fahrens!

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Erst am Burgplatz greifen die Beamten ein. Sie stoppen die vier Motorradfahrer und das folgende Auto. Personalien werden aufgenommen, dabei stellt sich heraus: Einer der Beiden ohne Helm hatte eine Sondererlaubnis. Er darf wegen eines ärztlichen Attestes ohne Kopfschutz durch Düsseldorf düsen.

Doch der andere Fahrer hat diese nicht – er muss ein Verwarnungsgeld bezahlen. 15 Euro aus dem Portemonnaie gezogen – dann können sie wieder abdüsen. Gegen sie lag sonst nichts vor.

Doch warum griff die Polizei erst so spät ein und ließ die Rocker minutenlang durch Düsseldorf düsen? „Die Streifenwagen kamen nicht durch den Verkehr, die Motorradfahrer kamen da flotter durch“, sagt ein Polizeisprecher, der auch bestätigt: „Die Männer sind der Rockerszene zuzuordnen.“

Was wie eine sonnige Spazierfahrt auf der Flaniermeile aussah, war allerdings etwas ganz anderes: In letzter Zeit zeigen die einschlägigen Rocker-Clubs immer wieder Präsenz in der Düsseldorfer Innenstadt – sie wollen Kraft demonstrieren.

Ihre Zweiräder haben das geschafft: Viele Passanten mussten sich die Ohren zuhalten – das Knattern war betäubend laut!