Düsseldorf – Er war eine Legende. Kult. Sein „Indiana Café“ an der Neubrückstraße – eine Institution. Vor allem aber war er eines: ein unglaublich sympathischer Mensch. Düsseldorf trauert. DJ Zambo ist tot.

Seine Freunde, die Szene, seine Fans, Gäste und Nachbarn: Sie alle sind zutiefst bestürzt und traurig, können es nicht glauben.

DJ Zambo (65) hat sich das Leben genommen. Am frühen Donnerstagmorgen wurde er von einem Hausmeister zwischen 5.30 Uhr und 7 Uhr auf der Parkebene des Hochhauses am Seestern tot aufgefunden, in dem er 30 Jahre in der elften Etage wohnte.

Von hier aus ist er in den Tod gesprungen. Ein Fremdverschulden wurde von der Polizei ausgeschlossen. Wohl auch, weil Zambo zwei Abschiedsbriefe hinterließ – einen davon an Dieter Pohl.

Seit zwölf Jahren führte Zambo das „Indiana Café“ in der Altstadt. Aufgebaut hatte er es mit seinem Freund, DJ Dieter Pohl, der auf Formentera das erste „Indiana Café“ eröffnete. Auf der Insel erreichte Pohl die schreckliche Nachricht vom Tod seines Freundes.

„Ich kann es nicht verstehen. Er war einer meiner besten Freunde. Wollte sogar diesen Monat noch zu mir nach Formentera kommen …“ Die einzige Ursache für Zambos Handeln kann er sich nur so erklären: „Der Pachtvertrag fürs Café war ausgelaufen. Er wurde aber für vier Jahre verlängert.“

Allerdings soll ein neuer Mitinhaber der Immobilie das „Indiana Café raushaben wollen. Pohl: „Aber er hätte dagegen angehen können! Wir hätten zudem überall woanders ein »Indiana Café« aufmachen können.“ Am vergangenen Montag hatte DJ Zambo den Laden leergeräumt. „Danach war er sogar noch mit Freunden essen …“, sagt Pohl. „Es gab keine Anzeichen.“

Zambo war die Seele des „Indiana Café“. Es war das Wohnzimmer für seine Freunde, für die Fans seiner Musik, für alle Schlaflosen. Immer gut gelaunt und mit einem Lächeln empfing er sie, bediente die Plattenteller und plauderte bis in den frühen Morgen mit den Gästen.

Auch deutschlandweit war er einer der erfolgreichsten Szene-DJs: DJ Zambo legte schon im legendären „Studio 54“ in New York auf, im Frankfurter „Dorian Gray“, im Kölner „Morocco“. Er spielte in der Band „Supermax“ mit und war sogar mal im „Tatort“ zu sehen. In Düsseldorf war er der Häuptling der Nacht. Wir werden ihn vermissen.