Acht Stunden GroßeinsatzLkw-Fahrer (55) bemerkt Feuer – ein Gaffer in NRW bringt unfassbare Aktion

Feuerwehrleute vor einem brennenden Lkw auf der Autobahn.

Bei einem Feuer am Kamener Kreuz waren Polizei und Feuerwehr im Dauereinsatz. Das Symbolfoto wurde im Dezember 2021 in Bad Rappenau (Baden-Württemberg)aufgenommen.

Ein Feuer auf einem mit Heu beladenen Lkw hat nicht nur Polizei und Feuerwehr zum Dauereinsatz gezwungen, sondern auch Gaffer zum Vorschein gebracht.

Feuer auf der Autobahn! Das rief am Dienstag (15. Februar) die Feuerwehr und die Polizei auf den Plan, die zu einem Marathon-Einsatz am Kamener Kreuz ausrücken mussten. Dauer der Arbeiten vor Ort: gut acht Stunden! Doch für den wirklich Aufreger sorgten einmal mehr Autofahrerinnen und Autofahrer, die nichts Besseres zu tun hatten, als ihre Handys zu zücken.

Wie die Polizei am Mittwoch (16. Februar) berichtet, seien die Einsatzkräfte gegen 18.50 Uhr zum Ort des Geschehens gerufen worden, mehrere Notrufe waren in der Zentrale eingegangen. Auslöser für den Einsatz war ein Brand auf dem mit Heu beladenen Auflieger eines niederländischen Lkw.

Heubrand auf Lkw: Feuerwehr in NRW im Dauereinsatz

Der Fahrer (55) hatte das Feuer selbst bemerkt und sein Fahrzeug in der Tangente von der A1 auf die A2 in Richtung Oberhausen gestoppt.

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Noch während der Löscharbeiten der Feuerwehr breitete sich das Feuer vom Ende des Anhängers in den vorderen Bereich aus, sodass die Heuballen mit einem Teleskoplader von der Ladefläche gehoben werden mussten.

Immer wieder bildeten sich Glutnester im Heu, was die Arbeiten hinauszögerte. Während der Löscharbeiten waren die A2 und die Tangente gesperrt. Später konnte die linke Fahrspur in Richtung Oberhausen wieder freigegeben werden. Der Stau auf der A2 war sechs Kilometer lang. Zur Ursache des Feuers gibt es derzeit keine Angaben.

Autobahn erst nach 2 Uhr in der Nacht wieder freigegeben

Erst um kurz nach 2 Uhr in der Nacht, als ein Abschleppunternehmen den Heu-Transporter weggeschafft hatte, konnten die Reinigungsarbeiten beginnen. Der Verkehr konnte gegen 2.40 Uhr wieder über die Tangente in Richtung Oberhausen und zwischen Bönen und der A2 fließen.

Besonders ärgerlich für Polizei und Feuerwehr bei dem kräftezehrenden Einsatz: Immer wieder fielen während der Löscharbeiten Autofahrerinnen und Autofahrer auf, die mit ihren Handys während der Fahrt die Szenerie filmten und fotografierten.

Gaffer bei Heubrand: Polizei ermittelt in zehn Fällen

Laut Angaben der Polizei sollen in einem Fall sogar alle vier Insassen eines Autos – inklusive Fahrer – den Einsatz der Feuerwehr „dokumentiert“ haben. In einem weiteren Fall positionierte sich ein Mann sogar zum Selfie in seinem Auto: er selbst im Vordergrund, das Feuer und die Einsatzkräfte im Hintergrund.

„Dazu ein wichtiger Hinweis der Polizei, der weniger sensationell und dennoch wichtig ist: Dramaturgische Kreativität beim Gaffen schützt vor Strafe nicht“, schreibt die Polizei Dortmund in einem offiziellen Statement. Man ermittle in zehn Fällen, auf die Täter kommt eine Strafe von 100 Euro zu, dazu gibt es einen Punkt. (tw)