Dank einer Razzia ist Ermittlern ein großer Schlag gegen die Arzneimittelkriminalität geglückt. Unter anderem wurden 26.000 illegale Potenzmitteltabletten beschlagnahmt.
Razzia in NRWHarter Schlag gegen Arzneimittel-Mafia – massenweise Potenzpillen sichergestellt
Essen. Bei einer Razzia gegen organisierte Arzneimittelkriminalität in Nordrhein-Westfalen haben Ermittler vier Beschuldigte im Alter zwischen 32 und 49 Jahren festgenommen. Insgesamt wurden am Donnerstag (4. November 2021) und in der Nacht davor in mehreren Städten des Bundeslandes 14 Objekte durchsucht, wie das Zollfahndungsamt und die Staatsanwaltschaft in Essen am Freitag mitteilten.
Dabei wurden unter anderem über 26.000 illegale Potenzmitteltabletten, rund 56.000 Euro Bargeld, Kryptowährung im Wert von 6400 Euro sowie tausend Gold- und 80 Silbermünzen beschlagnahmt.
Essen: 150 Kräfte bei Razzia gegen Arzneimittelkriminelle im Einsatz
Darüber hinaus stellten die Beamten acht Luxusuhren und -handtaschen, ein Luxusfahrzeug sowie geringe Mengen Betäubungsmittel sicher. Insgesamt waren mehr als 150 Einsatzkräfte beteiligt.
Die achtköpfige deutsch-polnisch-albanische Tätergruppe steht den Angaben zufolge im Verdacht, illegale Arzneimittel, insbesondere rezeptpflichtige Potenzmittel, gewerbsmäßig über eine Vielzahl an Webseiten im Internet vertrieben zu haben. Über eine Zulassung als Apotheker habe jedoch keiner verfügt.
Razzia gegen Arzneimittel-Mafia: Einnahmen sollen bei über drei Millionen Euro liegen
Die vermutlich aus Asien stammenden und hauptsächlich über Ungarn eingeschmuggelten Arzneimittel seien in Deutschland gelagert, konfektioniert und per Post an Kunden in Deutschland, aber auch in Österreich und in der Schweiz versandt worden. Die Gruppe sei dabei arbeitsteilig und konspirativ vorgegangen, vor allem die vier Hauptverdächtigen hätten sich diverser Strohleute sowie zahlreicher Bankkonten im In- und Ausland bedient.
Die Einnahmen aus dem illegalen Arzneimittelhandel sollen sich nach Angaben der Behörden auf mehr als dreieinhalb Millionen Euro belaufen haben. Der Umsatzsteuerschaden betrage rund 560.000 Euro. Die Ermittlungen und die Auswertung der Beweismittel dauerten an. (dpa/nb)