NRW-AutobahnLkw-Fahrer hält Zettel mit „112“ hoch – was dann passiert, macht fassungslos

Polizisten gehen zu ihrem Fahrzeug während dahinter ein Lastwagen seinen Stellplatz verlässt.

Die Autobahnpolizei Düsseldorf war am Donnerstag (11. August 2022) auf der A40 im Einsatz, weil ein Lkw-Fahrer Hilfe brauchte. Das Symbolfoto wurde im Januar 2022 aufgenommen.

Wegen eines Lkw-Fahrers in hilfloser Lage ist es auf der A40 zu einem Polizeieinsatz gekommen. Alle anderen waren vorbeigefahren.

Viele bremsten ab, aber keiner hielt an ... Ein Vorfall auf der A40 in Höhe Essen macht fassungslos. Wie die Düsseldorfer Autobahnpolizei am Freitag (12. August) berichtet, lag auf dem Seitenstreifen der Fahrer eines Sattelzuges – in sengender Hitze und in offensichtlicher Notlage.

Doch ein Großteil der Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen sei an dem hilfsbedürftigen Mann vorbeigefahren, ohne sich zu kümmern oder den Notruf zu wählen.

NRW: Autobahnpolizei bemerkt vor Essen-Ost Lkw auf Standstreifen

Donnerstagnachmittag war ein Team der Autopolizeiwache Mühlheim auf der A40 unterwegs. Kurz vor dem Autobahndreieck Essen-Ost bemerkten die Einsatzkräfte, dass viele Fahrerinnen und Fahrer vor ihnen in Höhe des auf dem Seitenstreifen stehenden Sattelzuges stark abbremsten.

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Die Fahrertür des Lkw stand weit offen. Davor befand sich ein Mann in halb liegender Position und hielt einen Zettel mit der Aufschrift „112“ – der Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst – hoch.

Lkw-Fahrer auf A40 in Höhe Essen offensichtlich in Notlage

Als sich die Einsatzkräfte dem Lkw-Fahrer aus Rumänien näherten, sahen sie, dass er immer wieder auf seinen Brustkorb deutete. Sie alarmierten sofort Notarzt und Rettungswagen.

„Während der Erstversorgung hielt schließlich ein weiterer Verkehrsteilnehmer an und unterstützte die Hilfeleistungen der Beamten“, so ein Sprecher der Polizei Düsseldorf. Aufgrund seines kritischen Zustandes habe der rumänische Fahrer keinerlei Angaben mehr machen können. Er sei mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Der Polizeisprecher erzählt, dass erste Ermittlungen im Nachgang ergeben haben, dass offenbar lediglich eine Verkehrsteilnehmerin beim Vorbeifahrern per Telefon die Feuerwehr Essen verständigt hatte. Kein weiterer Verkehrsteilnehmer oder weitere Verkehrsteilnehmerin habe angehalten, sagt er.

„Jeder kann sich einmal selbst in einer Notlage befinden. Erste Hilfe oder zumindest das Wählen des Notrufs sollte für jeden selbstverständlich sein“, appelliert er. (iri)