Mit einem angeblichen Lottogewinn haben Telefonbetrüger einen 63-Jährigen aus dem Rhein-Sieg-Kreis um mehr als 40.000 Euro gebracht.
Riesensumme futschMiese Lotto-Betrüger nehmen Rheinländer aus, Polizei warnt
Neunkirchen-Seelscheid. Die Täter schrieben dem Mann aus Neunkirchen-Seelscheid zunächst eine Spam-Mail, dass er rund 350.000 Euro gewonnen habe und dafür eine Nummer anrufen müsse, wie die Polizei am Dienstag, 21. September, mitteilte.
Der 63-Jährige rief die hinterlegte Telefonnummer an und landete in einer angeblichen Anwaltskanzlei. Nach dem Telefonat bekam er eine weitere E-Mail mit den Zahlungsmodalitäten der erforderlichen „Gebühren“ für die Auszahlung des Lottogewinnes.
Nachdem der 63-Jährige bereits mehrere tausend Euro auf ein Bankkonto in Großbritannien überwiesen hatte, bekam er einen weiteren Anruf, in dem ihm zusätzlich 1,5 Millionen Euro Lottogewinn in Aussicht gestellt wurden, weil ein anderer Gewinner verstorben sei. Dadurch wurden noch weitere „Gebühren“ für die Auszahlung fällig, die sich dann am Ende auf über 40.000 Euro summierten.
Lotto-Betrüger bearbeiten Mann aus dem Rheinland systematisch
Der 63-Jährige wurde vier Tage lang von unterschiedlichen Tätern „bearbeitet“, die in verschiedenste Rollen geschlüpft waren. Mal rief ein Anwalt an, mal jemand von der Bank oder ein anderes Mal ein Mitarbeiter der Lottogesellschaft. Alle Anrufe wurden von hochdeutsch sprechenden Männern im geschätzten Alter zwischen 30 und 50 Jahren getätigt.
Die Betrüger hätten ihm am Telefon auch neue Jackpots in Aussicht gestellt und seien immer wieder in neue Rollen - zum Beispiel Anwalt oder Bankmitarbeiter - geschlüpft. Die Polizei fahndete nach den Unbekannten und riet, solche Mails umgehend zu löschen und „auf keinen Fall“ Kontakt zu den Absendern aufzunehmen. (dpa/smo)