Im Zentrum von Bielefeld ist am Samstagabend ein Mann erschossen worden. Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um den ehemaligen Profi-Boxer Besar Nimani.
Schüsse in BielefeldVerbrechen wirft Fragen auf – Opfer soll ein ehemaliger Profi-Boxer sein
Nach tödlichen Schüssen sind viele Fragen offen - auch, ob der oder die Täter noch auf der Flucht sind. Die Ermittlungen gehen weiter. Nach dem flüchtigen Täter werde gefahndet, erklärten die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium
Ob die Schüsse von einem oder mehreren Tätern abgefeuert wurden, war bislang unklar. Gegen 18 Uhr hätten sich nach bisherigen Erkenntnissen ein oder mehrere Täter dem Opfer genähert und auf den Mann geschossen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.
Bielefeld: Opfer starb noch am Tatort
Die Identität des Opfers wurde offiziell noch nicht bestätigt. Die Beamten teilten lediglich mit, dass es sich bei dem Toten um einen 38-jährigen Bielefelder mit kosovarischer Staatsangehörigkeit handelt. Wie der WDR vor Ort erfuhr, soll es sich jedoch um den ehemaligen Profi-Boxer Besar Nimani handeln.
Ersten Erkenntnissen zufolge hatte sich der 38-Jährige in der Obernstraße in Höhe der Klasingstraße aufgehalten, als der oder die Täter sich ihm näherten und auf ihn schossen. Wie viele Schüsse abgefeuert worden seien, sei erst klar, wenn der Obduktionsbericht vorliege, sagte eine Sprecherin der Bielefelder Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Der Mann sei „aufgrund der Schwere seiner Verletzungen noch am Tatort“ gestorben, hielt der Polizeibericht fest. Dort war am Samstagabend die Spurensicherung in der abgesperrten Altstadt zu sehen. Eine Mordkommission ermittelt. „Nach dem aktuellen Kenntnisstand besteht keine Gefährdung für unbeteiligte Dritte“, hieß es in einer ersten Mitteilung.
Eine Person festgenommen – Tatverdacht bestätigte sich nicht
„Die Ermittlungen nach den Tätern dauern an“, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag. Am späten Samstagabend sei eine Person zunächst festgenommen worden, nachdem eine Zeugenaussage eine mögliche Tatbeteiligung nahegelegt habe. „Der Tatverdacht bestätigte sich jedoch nicht“, bilanzierten die Ermittler. „Die Person wurde wieder entlassen.“
Spezialkräfte hätten im Stadtgebiet zudem mehrere Wohnungen durchsucht. Auch dies habe zunächst nicht zur Ergreifung möglicher Täter geführt. Jetzt setzen die Fahnder auf Beobachtungen und Bildaufnahmen von Zeugen am Tatort.
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Zum möglichen Motiv drangen zunächst keinerlei gesicherten Auskünfte an die Öffentlichkeit - etwa über Spekulationen, ob Clankriminalität in dem Fall eine Rolle gespielt haben könnte. Das könne sie weder bestätigen noch dementieren, sagte die Bielefelder Polizeisprecherin der dpa.
Innenminister Herbert Reul bei Razzien gegen Clankriminalität
Während der Mord in Ostwestfalen passierte, war Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) im Ruhrgebiet bei Razzien gegen Clankriminalität mit Fahndern unterwegs. Der Einsatz in Duisburg war ein Baustein seiner „Politik der 1000 Nadelstiche“. Dabei gehe es darum, die Täter-Netzwerke immer wieder aufzuscheuchen, erläuterte der Minister.
„Heute haben wir wieder gezeigt, dass sich die Kriminellen nie sicher fühlen können“, sagte er nach dem Einsatz. Auch in Duisburg seien viele Vergehen ans Licht gekommen, „die dafür sprechen, dass hier Leute unterwegs sind, die meinen, sie können machen, was sie wollen. Das lassen wir nicht zu.“(dpa)