Messerattacke in SolingenTäter-Beschreibung nach Bluttat – zwei  Nachbarstädte sagen jetzt Feste ab

Es ist für viele in Solingen kaum zu fassen: Auf einem Stadtfest sticht am Freitag, 23. August, ein Mensch mit einem Messer auf Besucherinnen und Besucher ein. Drei Personen sind tot. Was ist am Samstag, 24. August, inzwischen bekannt?

von Dorothea Köhler  (dok)

In Solingen hat sich auf dem „Festival der Vielfalt“ eine schreckliche Bluttat ereignet. Wo Musik, Akrobatik und Unterhaltung stattfinden sollten, fanden nun drei Menschen den Tod. In den nahegelegenen Städten Hilden und Haan sind für dieses Wochenende geplante Feste kurzfristig abgesagt worden.

Wir fassen zusammen, was bisher über den Anschlag und den Täter von Solingen bekannt ist - und was nicht. Erste gegen 15 Uhr wird es im Polizeipräsidium Wuppertal eine Pressekonferenz zu den Ereignissen geben. Hier die Übersicht des aktuellen Kenntnisstandes:

  1. Der Täter ist weiterhin flüchtig
  2. Es soll sich laut Informationen von „Bild“ um einen 20 bis 30 Jahre alten Mann handeln, der Mann soll zwischen 1,70 und 1,75 Meter groß sein
  3. Der Täter soll eine sportliche Figur und ein südländisches Erscheinungsbild haben
  4. Zum Zeitpunkt der Tat habe der Mann schwarze Kleidung, eine Mütze und einen dichten kurzen Vollbart getragen
  5. Eine offizielle Täterbeschreibung hat es von der Polizei vom mutmaßlichen Einzeltäter noch nicht gegeben - die Beschreibung oben stützt sich auf Angaben von „Bild“
  6. Achtung: Die Polizei geht davon aus, dass der Gesuchte bewaffnet und gefährlich ist. Wer ihn sieht, wendet sich bitte direkt per 110 an die Polizei und spricht den Mann unter keinen Umständen selbst an.
  7. Die Polizei hofft aktuell, dass Gäste des Festes Videos oder Fotos gemacht haben, auf denen der Täter zufällig zu sehen ist
  8. Wer Hinweise geben kann oder Fotos/Videos während des Festes in Solingen gemacht hat, kann sich hier direkt bei der Polizei melden und das Material hochladen: nrw.hinweisportal.de
  9. Laut Zeugenangaben soll es sich um einen Mann gehandelt haben
  10. Der unbekannte Mann soll gegen 21.40 Uhr mehrere Menschen mit einem Messer unvermittelt angegriffen haben
  11. Tatort war der Fronhof in der Innenstadt Solingens
  12. Nach derzeitigem Stand wurden durch den Anschlag drei Menschen getötet und acht Personen verletzt, davon fünf schwer
  13. Zwei der Toten sollen aus Solingen und ein Todesopfer aus Düsseldorf stammen
  14. Wie „Bild“ berichtet, soll es sich um eine Frau und zwei Männer handeln, die gestorben sind
  15. Die fünf Schwerverletzten kämpfen im Krankenhaus um ihr Leben
  16. Das Motiv des Täters ist bisher unklar
  17. Man weiß auch nicht, ob und wie er seine Opfer ausgesucht hat

Solingen: Anschlag mit Messer auf großem Fest in der Stadt

Die Polizei geht nicht von einem Terroranschlag aus. Auch ein Amoklauf wurde per Definition ausgeschlossen. Die Polizei spricht stattdessen von einem Anschlag, der in Solingen stattgefunden hat.

Alles zum Thema Polizei NRW

Hier gibt es weitere Informationen zur Lage in Solingen (Stand: 24. August 2024 am Vormittag):

  1. Augenzeugen berichten beim WDR von einer beklemmenden Stille
  2. Es herrscht eine hohe Polizeipräsenz
  3. Jedoch gibt es keine Straßensperrungen in der Stadt im Bergischen
  4. Das Fest in Solingen sollte ursprünglich das ganze Wochenende über laufen – nun ist die Veranstaltung selbstverständlich komplett abgesagt worden
  5. In den nahegelegenen Städten Hilden und Haan sind ebenfalls für dieses Wochenende geplante Feste kurzfristig abgesagt worden - dabei spielt neben großer Betroffenheit und Trauer um die Opfer in Solingen auch die Sicherheitslage eine Rolle
  6. Es soll eine Trauerfeiergeben – über den Ablauf und die Organisation berät im Laufe des Samstags die Stadt Solingen

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) kam noch in der Nacht zu Samstag zum Tatort nach Solingen. Er trat direkt vor die Presse und äußerte seine Einschätzung zur Situation.

Die Stadt Solingen hatte eine Bürger-Hotline für Fragen nach vermissten Angehörigen eingerichtet. Unter der Telefonnummer 0212/2902000 kann aktuell nicht mehr nach dem Verbleib von Personen gefragt werden. (dok)