Windeck. Es war spät und sie waren so gut wie allein. Vielleicht waren das die Gründe, die fünf Männern in einer S-Bahn aus Köln in den Rhein-Sieg-Kreis zu einer dreisten Tat motivierten. Die Leidtragende war eine 29-jährige Frau, die auf der Heimfahrt von der aggressiven Gruppe attackiert und ausgeraubt wurde.

Wie die Polizei am Dienstag (10. August) berichtet, war das spätere Opfer gemeinsam mit zwei Freundinnen am Sonntagmorgen (1. August) nach 4 Uhr in der S12 von Köln aus in Richtung Endhaltestelle Au/Sieg unterwegs.

Überfall in S-Bahn: Frau (29) von fünf Männern attackiert

Schon in Höhe Troisdorf war den Frauen eine Männergruppe aufgefallen. Die späteren Täter, laut Polizei mit südländischem Erscheinungsbild, gingen durch die noch gut gefüllten Zugabteile und machten sich mit billigen Sprüchen an Frauen ran.

Im Laufe der Fahrt leerte sich die Bahn, auch die zwei Freundinnen der 29-Jährigen verließen gegen 4.25 Uhr an der Haltestelle Schladern den Zug. Die „Chance” ließ sich die aggressive Männergruppe nicht entgehen: Nur wenige Sekunden nach der Abfahrt kamen sie zu der Frau und attackierten sie.

Albtraum für Frau in S12: Täter drücken sie in den Sitz

„Zwei Tatverdächtige drückten die Geschädigte in den Sitz und durchsuchten ihre Handtasche nach Wertsachen. Sie stahlen eine Geldbörse mit 180 Euro Bargeld, diversen Ausweisen und mehreren Bankkarten“, erklärt ein Polizeisprecher.

Nach der Tat hatten es die Täter nicht eilig: Bereits in Rosbach hätten die Männer aussteigen können, taten dies jedoch erst an der Endhaltestelle Au/Sieg. Die Frau, die ebenfalls dort ausstieg, beobachtete, wie die Gruppe durch die Unterführung in Richtung Bahnhofsvorplatz ging. Anschließend verschwanden die Männer in unbekannte Richtung.

Fünf Männer von Polizei gesucht: Überfall in S12 beschäftigt die Beamten

Jetzt werden die Männer von der Polizei gesucht: Laut der 29-Jährigen soll es zwei Haupttäter geben, die wie folgt beschrieben werden: Sie sollen 23 bis 30 Jahre alt sein. Beide sprachen fließend Deutsch und eine unbekannte ausländische Sprache.

Wie die Polizei mitteilt, hatte einer der beiden seine Haare streng nach hinten gegelt, trug dunkle Kleidung und schwarze Nike-Sportschuhe. Sein Mittäter hatte die Haare extrem kurz rasiert und war an der linken Halsseite tätowiert. Das Motiv der Tätowierung beschrieb das Opfer als schwarze Ranken mit dunklen Schattierungen an den Spitzen, die vermutlich vom Oberkörper bis zum Hals hochgezogen waren.

Windeck: Polizei ruft vier Zeugen auf, sich zu melden

Zur Aufklärung der Tat sucht die Polizei nach Zeugen – und richtet ihren Aufruf besonders an vier Personen: Eine Frau saß während der Tat im Zugabteil, sie könnte das Geschehen verfolgt haben. Zwei weitere Frauen fanden das Opfer am Bahnsteig, auch sie werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Das Gleiche gilt für einen Taxifahrer am Bahnhof Au/Sieg, der ebenfalls etwas beobachtet haben könnte.

Gibt es mögliche weitere Zeugen? Falls ja, werden auch sie gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Hinweise zur Identität der Tatverdächtigen oder Infos zum Tathergang nimmt die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis unter der Telefonnummer 02241 541-3421 entgegen. (tw)