Seit Elefantendame „Tuffi“ 1950 aus der Wuppertaler Schwebebahn gesprungen ist, ist der Dickhäuter Kult in der Stadt im Bergischen Land. Sogar ein Denkmal wurde dem Elefanten gesetzt. Doch das ist mit der Jahrhundertflut im Juli 2021 spurlos verschwunden.
Spurlos verschwundenJahrhundertflut spült in Wuppertal Kult-Elefant „Tuffi“ davon
Wuppertal. Langsam aber sicher werden sie deutlich, die verheerenden Folgen des Jahrhunderthochwassers. Mit ihrer unvorstellbaren Kraft machten die Fluten vor nichts und niemandem Halt – auch an der Wupper. Tote gab es, anders als im Westen von NRW, im Tal glücklicherweise nicht zu beklagen. Dafür forderten die Wassermassen an anderen Stellen Opfer, teilweise auf kuriose Art.
Im Stadtteil Barmen ist der weltberühmte Elefant beinahe allgegenwärtig. Vor 71 Jahren wurde „Tuffi“ hier zur Legende, als die junge Dickhäuterdame vor Panik über der Wupper aus einer fahrenden Schwebebahn sprang.
Am Ort des Geschehens, gegenüber der Oper, erinnerte seit Jahrzehnten ein Wandgemälde an das Drama, bevor man dem Zirkustier in 2020 etwa hundert Meter flussabwärts ein weiteres Denkmal setzte: ein Störstein in Form eines Elefanten.
Wuppertal: Skulptur von Kult-Elefant „Tuffi“ nach Hochwasser verschwunden
Gestiftet wurde das Kunstwerk vom Verein „neue wupper ufer“, der die 1,80 Meter hohe und 3,5 Tonnen schwere Basaltskulptur vergangenes Jahr, wenige Wochen nach dem 70. Jubiläum des Sprungs, per Spezialkran in die Wupper hieven ließ. Dort wurde „Tuffi“ fest verankert.
Dachte man jedenfalls. Als die Wupper jetzt nach dem Jahrhunderthochwasser von einem Pegelstand von fast vier Metern wieder auf die gewohnten 70 Zentimeter fiel und sich damit in ihr Flussbett zurückzog, war das Fundament, auf dem die Skulptur – kurz vor der Schwebebahnstation Adlerbrücke – fixiert wurde, komplett verwaist!
Dass „Tuffi“ hier Opfer der reißenden Wupper-Flut wurde, ist klar. Doch wo das tonnenschwere Kunstwerk abgeblieben ist, blieb zunächst ein Rätsel. Zumindest in Wuppertal wurde flussabwärts noch kein Basaltstein gefunden. Unklar ist auch, ob die Skulptur im Angesicht der Wassergewalt überhaupt noch in einem Stück ist.
Hochwasser: große Schäden auch in Wuppertal
Durch das Abebben des Hochwassers hat im Tal entlang des Flusses am Wochenende nun auch das große Aufräumen begonnen. Schlimm erwischte es dabei nicht nur viele Wohnhäuser und Geschäfte. Auch Wuppertals größtes Kino, das „Cinemaxx“ an der Kluse wurde stark beschädigt. Aus der Tiefgarage, den Kinosälen im Untergeschoss und dem Keller musste das THW fast 25 Millionen Liter Wasser abpumpen!
Ein weiterer Sanierungsfall dürfte das Opernhaus in Barmen sein. Hier wurden der Keller und Teile der Haustechnik geflutet. Nach eigenen Angaben geht die Stadt dort von einem Schaden zwischen sieben und acht Millionen Euro aus. (vg)