Der republikanische Gouverneur Greg Abbott bringt sich mit seiner Haltung zu Transgender-Kindern in die Schlagzeilen. Der Aufschrei aus der LGBTQI+-Community ist groß.
Aufschrei in LGBTQI+-CommunityGouverneur von Texas mit heftigem Vorstoß – „Kindesmissbrauch“
Der Gouverneur des US-Bundesstaats Texas, Greg Abbott, hat mit einem Vorstoß für Aufregung gesorgt. Der Republikaner will damit gegen die Rechte von Transmenschen vorgehen und sie weiter einschränken. Es folgt ein Aufschrei aus der LGBTQI+-Bewegung.
Auslöser war ein Brief, den der republikanische Politiker an jegliche Behörden geschickt hatte. Darin forderte er, dass geschlechtsangleichende Eingriffe bei Kindern streng untersucht, bewertet und als „Kindesmissbrauch“ gehandelt werden sollten.
Texas: Gouverneur will transfeindliches Gesetz einführen
Dies betrifft Transmenschen, die geschlechtsangleichenden Maßnahmen durchführen lassen wollen. Dazu gehören einerseits Therapien wie die Gabe von Geschlechtshormonen oder die Unterdrückung der Hormonbildung sowie operative Eingriffe.
Wie die „Washington Post“ berichtet, schickte Abbott das Schreiben am Dienstag (22. Februar) an das Familienministerium. Die Behörde sei dafür verantwortlich, Kinder vor Missbrauch zu schützen. Lehrpersonal, medizinische Fachkräfte und andere Personen, die einen „Missbrauch“ nicht meldeten, müssten mit Konsequenzen rechnen.
Texas: Geschlechtsangleichende Maßnahmen als „Kindesmissbrauch“ eingestuft
„Das texanische Gesetz schreibt vor, dass alle lizenzierten Fachleute, die direkten Kontakt zu Kindern haben, die möglicherweise missbraucht werden, einschließlich Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer, zur Meldung verpflichtet sind, und sieht strafrechtliche Sanktionen für die Nichtmeldung von Kindesmissbrauch vor“, heißt es in dem entsprechenden Brief.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Regierung in Texas transfeindlich zeigt. Im Oktober 2021 unterzeichnete Abbott ein Gesetz, das es Transfrauen untersagt, an öffentlichen Schulen in weiblichen Sportteams zu partizipieren.
Und auch Generalstaatsanwalt Ken Paxton hatte bereits zuvor in einer Stellungnahme bestimmte medizinische Behandlungen von transsexuellen Jugendlichen als eine Form der Kindesmisshandlung bezeichnet.
Texas: Staatsanwälte stellen sich gegen Aussagen der Regierung
Was der neue Beschluss für betroffene Familien genau bedeutet, ist bislang unklar. Auch konkrete Folgen seien nicht genannt worden.
Die „Dallas Morning News“ zitiert eine Vertreterin der gemeinnützigen Organisation „Texans Care for Children“ und berichtet, die Stellungnahme des Generalstaatsanwaltes habe mehr Fragen als Antworten hinterlassen.
„Wenn liebende Eltern die empfohlene medizinische Behandlung befolgen, von der sie glauben, dass sie im besten Interesse ihres Kindes ist, ist es schwer vorstellbar, warum Texas rechtlich zu dem Schluss kommt, dass dies Kindesmissbrauch ist“, betont Vertreterin Kate Murphy.
Laut der „Washington Post“ haben sich bereits mehrere Staatsanwälte gegen die Aussagen von Abbott und Paxton positioniert. Delia Garza, Staatsanwältin im Travis County in Texas, betonte: „Die republikanische Regierung versucht liebende und fürsorgliche Eltern in Kriminelle zu verwandeln, wir werden das nicht unterstützen.“ (mei)