19-Jährige in Bramsche getötetNeuer Verdacht beim mutmaßlichen Täter (20): „Wir gehen davon aus“

Der Mann, der wegen der Tötung einer 19-Jährigen unter Tatverdacht steht und festgenommen wurde, wird der Haftrichterin vorgeführt. Ermittelt werde auch wegen Verdachts auf ein Sexualdelikt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Osnabrück am Sonntag (5. März 2023) mit.

Der Mann (Mitte), der wegen der Tötung einer 19-Jährigen unter Tatverdacht steht und festgenommen wurde, wird der Haftrichterin in Pantoffeln vorgeführt. Ermittelt werde auch wegen Verdachts auf ein Sexualdelikt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Osnabrück am Sonntag (5. März 2023) mit.

Furchtbarer Vorfall in Bramsche: Dort ist eine 19-jährige Frau nach einer Geburtstagsfeier mutmaßlich getötet worden. Die Polizei geht davon aus, dass das Opfer und der mutmaßliche Täter sich kannten.

Im Fall der gewaltsam getöteten 19-Jährigen in Bramsche nehmen die Ermittler an, dass das Opfer und der mutmaßliche Täter sich kannten.

„Wir gehen davon aus, dass sich die beiden nicht das erste Mal getroffen haben“, sagte der Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer, am Montag (6. März) mit Blick auf die Tat am Rande einer Geburtstagsfeier mit rund 150 Gästen. In welchem Verhältnis genau die beiden zueinander standen, sei Teil der Ermittlungen. Eine Mordkommission wurde eingesetzt.

Bramsche: Leiche wurde obduziert

Eine Obduktion des Leichnams erfolgte laut der Staatsanwaltschaft bereits am Sonntag. Das Ergebnis solle aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht bekannt gegeben werden, sagte der Sprecher. Der mutmaßliche Täter, ein 20-Jähriger, hat bislang keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht.

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Den Angaben zufolge wurde die 19-Jährige auf der Party in der Nacht zu Sonntag gegen 1.30 Uhr vermisst. Nach einer gemeinsamen Suche anderer Gäste sei sie schwer verletzt auf einer Wiese im Ortsteil Pente gefunden worden. Trotz der Reanimationsversuche durch Rettungskräfte habe im Krankenhaus nur noch der Tod der jungen Frau festgestellt werden können.

Bramsche: Mutmaßlicher Täter in Pantoffeln der Haftrichterin vorgeführt

„Der Tatverdächtige ist am Morgen in seiner Wohnung festgenommen worden“, sagte Staatsanwalt Alexander Retemeyer. Erste Befragungen in der Nacht hatten ihm zufolge Hinweise auf den Mann ergeben. Er habe sich zunächst nicht zu dem Geschehen geäußert.

In Pantoffeln, den Kopf mit einer hellblauenblauen Decke verdeckt, wurde der mutmaßliche Täter am Nachmittag von einem Beamten und einer Beamtin zur Haftrichterin gebracht. Diese erließ einen Untersuchungs-Haftbefehl wegen Mordes. Der 20-Jährige wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Er schweigt zu den Vorwürfen. Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Tod nach Geburtstagsparty: Obduktion der jungen Frau begonnen

Die Obduktion der Leiche habe bereits begonnen, mit einem Ergebnis werde aber kurzfristig nicht gerechnet. Weitere Details zu Todesumständen der Frau wollte die Staatsanwaltschaft mit dem Verweis auf mögliches Täterwissen zunächst nicht nennen.

Mit einem Großaufgebot hatte die Polizei noch in der Nacht etwa 150 Gäste an einer Schützenhalle festgehalten, um Personalien aufzunehmen und erste Befragungen durchzuführen. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr unterstützen dabei. Auf dem Gelände des Schützenvereins wurde laut Staatsanwaltschaft ein 18. Geburtstag gefeiert. Für die Gäste waren Retemeyer zufolge diverse Notfallseelsorger vor Ort.

Erst vor wenigen Tagen war die Gemeinde Bramsche in den Schlagzeilen, weil ein 16-Jähriger mit einer Schusswaffe angegriffen und tödlich verletzt worden war. Ein 81 Jahre alter Mann hatte den Jungen am Dienstagmorgen vor einem Mehrfamilienhaus direkt gegenüber einer Grundschule angeschossen. Der Junge starb am Mittwochabend in einer Klinik an seinen schweren Verletzungen. (dpa)