Kehrt Donald Trump nach seiner Verbannung wieder zu Twitter zurück? Neubesitzer Elon Musk lässt Nutzer nun darüber abstimmen, ob der Account des Ex-US-Präsidenten wiederhergestellt werden soll.
Nach Entsperrung verbannter KontenMusk lässt Nutzer über Trump-Rückkehr zu Twitter abstimmen
Seit Januar 2021 ist Donald Trump von Twitter verbannt. Nun könnte seine Rückkehr ganz schnell gehen: Neubesitzer Elon Musk lässt die Nutzer des Kurznachrichtendienstes nämlich darüber abstimmen, ob der Account des Ex-US-Präsidenten wiederhergestellt werden soll.
Der Tech-Milliardär startete die auf 24 Stunden angesetzte Umfrage in der Nacht zum Samstag (19. November 2022) in einem Tweet. „Vox populi, vox dei“ („Volkes Stimme (ist) Gottes Stimme“), schrieb Musk danach in einem Tweet.
Twitter-Umfrage von Musk zu Trump-Rückkehr
Bis zur Übernahme durch Musk hatten Twitter-Manager stets gesagt, dass kein Weg zur Rückkehr Trumps vorgesehen sei. Musk, der sich zuletzt zu politischen Positionen von Trumps Republikanern bekannte, sagte dagegen schon vor Monaten, dass es bei dem Dienst aus seiner Sicht keine lebenslangen Sperren geben sollte. Er erwähnte dabei ausdrücklich auch Trump.
Danach kündigte Musk allerdings an, dass vor der Wiederherstellung bedeutender Accounts ein Rat zum Umgang mit kontroversen Inhalten gebildet werden solle. Unklar ist, ob er nun das Umfrageergebnis zum Anlass nimmt, Trump schneller eine Rückkehr anzubieten.Hier können auch Sie an der Twitter-Umfrage teilnehmen:
Elon Musk entsperrt Twitter-Konten
Wenige Stunden vor der Umfrage hatte Musk getwittert, dass die Konten der Komikerin Kathy Griffin, des Psychologen Jordan Peterson und der konservativen Parodie-Seite Babylon Bee „wieder eingesetzt worden“ seien. Die „Trump-Entscheidung“ sei allerdings noch nicht gefallen.
Trump ist bei Twitter seit Januar 2021 verbannt. Er hatte am 6. Januar Sympathie für seine Anhänger bekundet, die das Kapitol in Washington erstürmt hatten. Dort sollte der Wahlsieg von Joe Biden offiziell besiegelt werden – was wegen des Angriffs erst Stunden später erfolgte.
Trump nährte bei seinen Anhängern falsche Erwartungen, dass Vizepräsident Mike Pence an dem Tag die Bestätigung des Wahlergebnisses verweigern könnte. Noch während des Angriffs twitterte Trump, dass Pence nicht den Mut gehabt habe, das Richtige zu tun. Danach riefen Leute in der Menge: „Hängt Mike Pence!“ Twitter wertete Trumps Verhalten an dem Tag als Aufruf zur Gewalt und sperrte seinen Account dauerhaft, da es nicht der erste Verstoß war.
In der Folge betonte der Ex-Präsident immer wieder, er wolle gar nicht zu Twitter zurückkehren. Ihm gefalle es bei seiner hauseigenen Twitter-Kopie Truth Social viel besser. Allerdings hatte Trump auf Twitter einst mehr als 80 Millionen Follower – bei Truth Social sind es nur einige wenige Millionen. Und der Ex-Präsident gab gerade erst bekannt, dass er ins Rennen um die Kandidatur der Republikaner bei der Präsidentenwahl 2024 geht.
Facebook, wo Trump ebenfalls seit Januar 2021 gesperrt ist, will im kommenden Januar entscheiden, ob dem Ex-Präsidenten die Rückkehr angeboten werden könnte. (dpa)