Eine Filmvorstellung sorgte dafür, dass in Istanbul einige Menschen festgenommen wurden. Der Film thematisiert queere Themen, die Veranstaltung wurde im Vorhinein verboten.
Film soll „gegen Moral verstoßen“Polizei schreitet ein: Mehrere Festnahmen bei Kino-Abend
Bei einer Filmvorführung über Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und queere Menschen (LGBTQ) in der türkischen Metropole Istanbul sind nach Angaben eines Verbandes mehrere Menschen festgenommen worden.
Der Film „Pride“ hätte am Mittwochabend (7. Juni 2023) im Garten einer Stiftung gezeigt werden sollen, die Polizei habe dies jedoch verhindert und „sehr viele“ Teilnehmenden festgenommen, teilte der Verband Kaos GL, eine Organisation für LGBTQ-Rechte, mit. Eine Anzahl nannte er nicht.
Istanbul: Behörde nennt Gründe für das Verbot
Die lokale Behörde hatte die Vorführung zuvor verboten und als Begründung unter anderem angegeben, die Veranstaltung verstoße gegen die „allgemeine Moral“ und könne Unmut in der Gesellschaft hervorrufen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich sowohl im Wahlkampf als auch nach seiner Wiederwahl Ende Mai wiederholt LGBTQ-feindlich geäußert. Erwartet wird deshalb, dass die Behörden den Druck auf queere Menschen weiter erhöhen.
Die jährliche Pride-Parade soll am 18. Juni in Istanbul stattfinden. In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung verboten worden. (dpa)