„Am Anfang dachte ich noch: süß“Junge Frau (22) erhält Zettel von DHL-Boten – jetzt hat sie Angst

Die deutsche Streamerin Kimberly, besser unter ihrem Usernamen „kdrkitten“ bekannt, postet am 27. März ein Foto auf ihrem Instagram-Account.

Die deutsche Streamerin Kimberly, besser unter ihrem Usernamen „kdrkitten“ bekannt, postet am 27. März ein Foto auf ihrem Instagram-Account.

„Geile Titten!“, „Bock zu vögeln?“, „Schöne Beine“ – es sind solche Ausdrücke, die als sexuelle Belästigung empfunden werden können – „Catcalling“ genannt. Mehrheitlich werden Frauen, meist junge Frauen, verbal mit solchen Sätzen angegriffen. Eine deutsche Streamerin macht nun mit ihrem Fall auf diese falschen „Komplimente“ aufmerksam.

von Martin Gätke  (mg)

Manchmal reicht nur ein Wort aus, oder eine kleine Geste. Oder auch ein Pfeifen. „Catcalling“ bezeichnet sexuell anzügliches Rufen, Reden, Gestikulieren gegenüber einer anderen Person.

Meist sind es Männer, die mit dieser Art der Belästigung auffallen. Die Opfer: meist junge Frauen. Einige von ihnen müssen „Catcalling“ bereits im jungen Teenager-Alter erleben. Welche Folgen „Catcalling“ haben kann und warum es auch zu Angst bei Frauen führen kann, zeigt nun das Beispiel einer deutschen Streamerin, die zweifelhafte Nachrichten von einem DHL-Boten bekommen hat.

Deutsche Streamerin berichtet von erschütterndem Erlebnis

Kimberly ist vor allem in der Gaming-Szene bekannt, tritt dort als Streamerin unter dem Namen „kdrkitten“ auf. Allein auf Instagram hat die 22-Jährige über 172.000 Followerinnen und Follower. Die Vollblut-Zockerin zeigt sich gern bei ihrem Hobby, sammelt auch mit aufwändigen Cosplay-Kostümen, die sie auf Messen und Gaming-Veranstaltungen trägt, jede Menge Likes. Nebenbei gewährt sie auch Einblicke in ihr Privatleben.

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Nun hat sie auf Instagram von ihrem erschütternden Erlebnis berichtet: „Für manche Leute mag das vielleicht lächerlich sein“, erklärt sie in einer Story auf Instagram. Und erklärt: Es geht um mehrere Zettel von einem DHL-Boten, den die Streamerin ungefragt bekommen hat. Darauf zu lesen: einige persönliche Mitteilungen an die junge Frau.

„Am Anfang dachte ich noch: süß“

„Ich weiß nicht, ob du einen Freund hast“, steht auf einem Zettel. Inklusive einer Aufforderung, sich doch über Whatsapp zu melden. Auch eine Telefonnummer ist angegeben. „Am Anfang dachte ich noch: süß“, beschreibt Kimberly. Doch der Bote bleibt hartnäckig, als die Streamerin nicht auf das Angebot eingeht.

Es folgen weitere Mitteilungen. „Nach Zettel Nummer drei war ich an einem Punkt, wo ich nicht mehr so gerne ein Paket von DHL bekommen wollte“, erklärt die 22-Jährige. Vier Zettel hat der Bote bis dato im Briefkasten und an der Tür hinterlassen, forderte Kimberly darin mehrfach auf, ihn zu kontaktieren. Den vierten Zettel brachte der Mann laut Kimberlys Aussagen sogar persönlich in einem Umschlag an ihre Tür.

Hier den Instagram-Beitrag mit den DHL-Nachrichten ansehen:

„Irgendwann reicht es auch mal, das hier ist meine Wohnung und mein Safe Space“, sagt die Streamerin erschüttert. Sie habe auch den DHL-Konzern über den Vorfall informiert.

In einem Beitrag geht sie auch auf die Frage ein, warum sie denn nicht einfach mit dem Boten rede. „Der Mann hat meine Adresse und ich kenne ihn nicht, egal wie sanft ich ihn ‚korbe‘, es garantiert nicht, dass er darauf normal reagiert“, so Kimberly. „Korben“ meint, jemandem einen Korb geben und ihn zurückzuweisen.

Zudem habe sie schon Erfahrung mit „sehr schlimmen Dingen“ machen müssen, dementsprechend habe sie auch „etwas Angst“, sich ihm gegenüber zu äußern.

Kiberly: „Das hier geht jetzt schon über ein paar Wochen und es ist einfach etwas zu viel. Sowas ruiniert es für die Männer, die unser Vertrauen wert sind.“