In Mannheim läuft am Rosenmontag ein großer Polizeieinsatz. Ein Auto ist in eine Menschenmenge gerast. Zwei Personen sind tot. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Todesfahrt von Mannheim40-jähriger Deutscher festgenommen – dabei schoss er sich selbst in den Mund
Laut Angaben eines Polizeisprechers ist am Rosenmontag (3. März 2025) in Mannheim (Baden-Württemberg) ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Zwei Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Nach ersten Erkenntnissen wurden zudem zwischen fünf und zehn Menschen verletzt.
Der mutmaßliche Fahrer des Wagens ist nach Polizeiangaben festgenommen worden. Er liegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verletzt im Krankenhaus. Er ist deutscher Staatsbürger.
Mannheim: Mann rast mit Auto in Menschenmenge – zwei Tote
Wie der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Nachmittag mitteilte, handelt es sich um einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz.
Einem Bericht der Bild-Zeitung nach, soll sich der Mann kurz vor seiner Festnahme mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen haben, dabei lebensgefährlich verletzt worden sein. Am Abend bestätigten die Ermittler, dass der Mann im Krankenhaus liegt, noch nicht vernommen werden konnte.
Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben um kurz nach 12 Uhr in der Fußgängerzone am zentralen Paradeplatz in der Innenstadt von Mannheim.
Den Ermittlerinnen und Ermittlern zufolge gibt es keinen extremistischen oder religiösen Hintergrund. Dafür gebe es keine Hinweise, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Abend vor Ort. Die Motivation könne eher in der Person des Täters begründet sein. Das sei Gegenstand laufender Ermittlungen.
Es gebe Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung des Täters, weshalb sich die Ermittler auf diesen Aspekt konzentrierten, teilte der zuständige Staatsanwalt in Mannheim mit.
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Ein beschädigtes Fahrzeug steht an einer Zufahrt zur Rheinbrücke. Nach einem Vorfall mit einem Auto in der Mannheimer Innenstadt ist der mutmaßliche Fahrer nach Polizeiangaben festgenommen worden.
Nach Augenzeugenberichten soll der Mann mit seinem Wagen vom Friedrichsring kommend in die Planken gerast sein und auf Höhe des Paradeplatzes mehrere Passanten an- oder umgefahren haben. Auf den Planken und rund um den Wasserturm findet derzeit ein Fasnachtsmarkt mit Dutzenden Imbissbuden und Fahrgeschäften statt.
Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs.
Intensivstation der Mannheimer Uniklinik ruft Katastrophenalarm aus
Ein dpa-Reporter berichtet, dass am Ort des Geschehens Trümmer zu sehen seien, mindestens eine Person lag demnach abgedeckt unter einer Plane. Es ist unklar, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sagte ein Polizeisprecher.
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Ein Polizist sichert bei einem Großeinsatz der Polizei die Umgebung des Tatorts in der Mannheimer Innenstadt.
Wie „Rheinpfalz.de“ berichtet, hat die Intensivstation des Mannheimer Uniklinikums Katastrophenalarm ausgerufen. Es seien insgesamt acht Traumateams bereitgestellt worden, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Nach dem Unfall oder Anschlag in der Mannheimer Innenstadt werden bislang insgesamt drei betroffene Menschen in der Universitätsklinik behandelt. Die zwei Erwachsenen und ein Kind seien mit hoher medizinischer Dringlichkeit eingestuft worden und würden akutmedizinisch versorgt, teilte die Klinik mit.
„Verschiebbare Operationen, die noch nicht begonnen hatten, wurden umgehend vom Operationsplan genommen, um zusätzliche Operationskapazitäten zu schaffen“, teilte die Uniklinik mit.
Faeser bricht wegen Notfall in Mannheim Kölner Karnevalsbesuch ab
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat wegen der Ereignisse in Mannheim ihre Teilnahme am Rosenmontagszug in Köln vorzeitig abgebrochen.
Die Ministerin werde laufend unterrichtet, teilte ein Sprecher mit. „Die Rettung von Menschenleben, Versorgung von Verletzten und die ersten Ermittlungen durch die Behörden in Mannheim stehen jetzt im Vordergrund“, fügte er hinzu. (sp/jba/sku, mit dpa und afp)