Die US-Botschaft von Kuwait teilte auf Instagram und Twitter einen Post zum „Pride Month“. Das passte dem streng religiösen Staat gar nicht. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
US-Botschaft von Kuwait setzt Zeichen für LGBTQI+Golfemirat reagiert und kündigt Konsequenzen an
So erschütternd und traurig es auch ist, die Reaktion war absehbar: Das kuwaitische Außenministerium hat den ranghöchsten US-Diplomaten in dem Golfemirat wegen Online-Botschaften zur „Unterstützung der Homosexualität“ einbestellt.
Dem Geschäftsträger der US-Botschaft, James Holtsnider, sei dabei ein Memorandum überreicht werden, das zum „Respekt der in Kuwait geltenden Gesetze und Regulierungen“ ermahne, teilte das Ministerium am Freitag, 3. Juni 2022, mit.
Kuwait ist eine konstitutionelle Monarchie mit dem Islam als Staatsreligion. Der Großteil der Bevölkerung des religiösen Landes lebt in der gleichnamigen Stadt Kuwait.
US-Botschaft von Kuwait teilte Foto mit Regenbogenfahne
Was war nun passiert? Die US-Botschaft von Kuwait hatte ein Foto einer Regenbogenflagge in den sozialen Netzwerken von Instagram und Twitter veröffentlicht, um den Start des „Pride Month“ am 1. Juni zu feiern. Im „Pride Month“ zelebriert die LGBTQI+-Bewegung jährlich ihre Lebensformen und prangert Diskriminierungen an.
Das englische Kürzel LGBTQI+ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer und intersexuell – das Plus-Symbol soll weitere sexuelle Minderheiten miteinschließen.
Kuwait: US-Botschaft feiert „Pride Month“ – Golfemirat reagiert sofort
In ihrem Tweet erklärte die US-Botschaft: „Alle Menschen sollten mit Respekt und Würde behandelt werden und frei von Angst leben können, unabhängig davon, wer sie sind und wen sie lieben.“
Viele Internetnutzerinnen und Internetnutzer in Kuwait äußerten ihren Unmut über die Beiträge der Botschaft zum „Pride Month“ und kritisierten, diese verstießen gegen den muslimischen Glauben.
Homosexualität ist in Kuwait – wie in den meisten muslimischen Ländern – verboten. Allerdings hatte das Verfassungsgericht des Emirats im Februar ein Gesetz aufgehoben, das die „Nachahmung des anderen Geschlechts“ unter Strafe stellt.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezeichnete dies als Durchbruch für die Rechte von Transgendern in der Region. (dpa)