Beim „Vierkampf“ in der ARD schaffte es AfD-Politikerin Alice Weidel nicht, eine sinnvolle Klimapolitik vorzutragen. FDP-Chef Christian Lindner brauchte nur eine Frage, um die inhaltsleere AfD-Politik zu entlarven. Weidel wirkte plötzlich hilflos.
ARD-„Vierkampf“Politiker braucht nur eine Frage, um AfD zu entlarven – Alice Weidel hilflos
Berlin. Nach dem TV-Triell ist vor dem TV-Vierkampf: Am Sonntag stellten sich Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet den kritische Fragen der Moderatoren. Jetzt waren die anderen Parteien an der Reihe: Janine Wissler (Die Linke), Christian Lindner (FDP), Alexander Dobrindt (CSU) und Alice Weidel (AfD) diskutierten über ihre Vorstellungen, was die Zukunft für Deutschland angeht.
Und beim Thema Klima wurde sehr schnell klar, dass die Ideen der AfD hier schnell an ihre Grenzen kommen.
Klar: Die AfD stellt seit jeher einen menschengemachten Klimawandel infrage und sieht auch die jüngste globale Erwärmung als natürliche Klimaschwankung an. Der Mensch solle sich laut AfD eben anpassen, nicht umgekehrt
Dass die Partei mit dieser Einstellung allein dasteht, wurde im ARD-Studio schnell klar. Als die Parteimitglieder per Handzeichen zeigen sollten, ob die Ziele des Pariser Klimaabkommens eingehalten werden sollten, ging bei Alice Weidel der Daumen als einziges nach unten.
ARD-„Vierkampf“: Pläne für eine Klimapolitik
Während die anderen Parteien klare Vorstellungen davon haben, wie Deutschland den Herausforderungen des Klimawandels begegnen sollte, gibt es das Ziel der Klimaneutralität bei der AfD erst gar nicht.
Die FDP setzt auf synthetische Kraftstoffe, will die Wasserstofftechnologie voranbringen, erklärt Parteichef Christian Lindner auf Nachfrage. „Deutschland muss hier Vorbild werden, mit Verzicht werden wir das nicht schaffen.“
Auch Dobrindt setzt auf technologischen Fortschritt, will die Windenergie weiter ausbauen. Darauf setzt auch die Linke Wissler, allerdings will ihre Partei eine Verkehrswende, die mehr ÖPNV und weniger Auto vorsieht. „Wer links wählt, kann den Autoschlüssel wegwerfen“, warf Dobrindt daraufhin ein. Wissler wurde wütend, erklärte, sie wolle den Verkehr reduzieren. „Nicht das Auto abschaffen.“
AfD im ARD-„Vierkampf“: „Instrumente sind die falschen“
Anschließend sollte sich AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel zur Klimapolitik äußern. „Der Klimawandel führt zu großem Schaden für die Weltwirtschaft. Wie wollen Sie dem begegnen?“, fragte Moderator Christian Nitsche. Weidel antwortete ausweichend: „Die Instrumente sind die falschen. Verkehrswende, Energiewende, das ist falsch und nicht nachhaltig.“ Wenn Wind nicht wehe, gebe es bei Windkraftwerken auch keinen Strom. Die Industrie könne nicht mit „Flatterstrom“ betrieben werden.
Christian Nitsche sieht seine Frage nicht beantwortet. „Studien haben ergeben, dass sich Extremwetterereignisse häufen werden, wenn wir nichts gegen den Klimawandel tun. Nehmen Sie sehenden Auges in Kauf, dass es schlimmer wird? Was ist denn dann das richtige Instrumentarium?“
FDP-Chef Lindner entlarvt AfD-Klimapolitik mit einem Satz
Als Weidel erneut anfängt, ausweichend zu antworten und lediglich erklärte, dass eben die aktuelle Politik falsch sei und die Instrumentarien ebenso falsch, warf FDP-Chef Lindner plötzlich ein: „Sie heißen doch Alternative für Deutschland, dann nennen Sie doch mal eine!“
Weidel wirkte in diesem Moment plötzlich hilflos, erklärte, der „deutsche Sonderweg“ müsse beendet werden. „Jeder lacht über uns.“ Lindner kanzelte kurzerhand das Geschwurbel ab und entlarvte die AfD-Politik schlussendlich mit einem Satz: „Sie sagen eben nur, was Sie nicht wollen.“ Einen wirklichen Klimaplan blieb Weidel den Studiogästen schuldig. (mg)