CDU-Chef trifft Elon MuskLaschet stellt Tesla-Chef unangenehme Frage, der muss laut loslachen

Elon Musk (l.), Tesla-Chef, und Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, besichtigen am Freitag (18. August) die künftige Gigafactory in Grünheide. Laschet brachte den Tesla-Chef mit einer Frage unfreiwillig zum Lachen.

Elon Musk (l.), Tesla-Chef, und Armin Laschet, CDU-Bundesvorsitzender und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, besichtigen am Freitag (18. August) die künftige Gigafactory in Grünheide. Laschet brachte den Tesla-Chef mit einer Frage unfreiwillig zum Lachen.

Armin Laschet hat am Freitag (13. August) Elon Musk getroffen und den Tesla-Chef bei einem Pressetermin zum Lachen gebracht – allerdings nicht ganz freiwillig. Er stellte dem Milliardär eine etwas unangenehme Frage.

Grünheide. Die Wahlkampftour des Union-Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) ist in vollem Gange. Bevor Laschet an diesem Samstag (14. August) als Gast beim Landestag der Jungen Union (JU) in Gießen erwartet wird, bei dem auch Jens Spahn teilnehmen wird, besuchte er die Baustelle der Tesla-Fabrik in Grünheide (Brandenburg) – begleitet von keinem Geringeren als dem Tesla-Chef Elon Musk selbst.

Eigentlich ein guter Ort, um schöne Wahlkampf-Bilder zu produzieren. Denn die braucht Laschet nach seinen Umfrage-Tiefs der letzten Wochen dringend. Der CDU-Chef und mögliche Kanzler auf der einen, der mächtige Unternehmer und einer der reichsten Männer der Welt auf der anderen Seite. An einem Ort, der künftig 500.000 E-Autos im Jahr produzieren soll.

Armin Laschet bringt Elon Musk unfreiwillig zum Lachen

Doch ganz so leicht war es mit dem schönen Wahlkampf dann doch nicht. Bei dem Pressetermin sorgte Laschet unfreiwillig für lautes Lachen beim Tesla-Chef, vor laufenden Kameras. Der CDU-Chef philosophierte auf Englisch über die Zukunft des Autos, fragte: „What's the future of cars? Hydrogen or electric?“, übersetzt: „Wie sieht die Zukunft der Autos aus? Wasserstoff oder elektrisch?“

Vielleicht eine etwas unpassende Frage für den Chef von Tesla, einem Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen, das vor allem eines baut: Elektroautos und Batteriespeicher. Klar, dass Musk nur laut lachen und auf Englisch antwortet: „Definitiv elektrisch. Der Rest ist Zeitverschwendung.“ Laschet versucht anschließend seinen Punkt deutlicher zu machen, sagt auf Deutsch: „Da gibt es einen wissenschaftlichen Streit darum, was das Beste ist.“ Er wollte damit betonen, dass die Politik keine engen technischen Vorgaben für Antriebsarten machen werde.

Da scheint Musk allerdings nicht mehr länger zuhören zu wollen.

Tesla-Chef reagiert auf mögliche Trinkwasser-Gefahr mit Lachen

Bei dem Treffen ging es allerdings nicht nur um die Frage nach dem Auto der Zukunft. Sondern auch darum, wie sehr die Giga-Fabrik möglicherweise die Umwelt der Region belastet. Kritiker der Fabrik warnten vor den Gefahren für das Trinkwasser wegen der Fabrik in einer der trockensten Regionen Deutschlands. Musk wies das neben Laschet lachend zurück: „Diese Region hat so viel Wasser. Sehen Sie sich um!“, antwortete er auf die Frage eine Journalistin.

Ein Treffen, das für schöne Wahlkampffotos sorgen soll: Der Multimilliardär und mächtiger US-Unternehmer auf der einen (Musk, l.), der möglicherweise künftige mächtigste Mann Deutschlands auf der anderen Seite (Kanzlerkandidat Laschet, r.).

Ein Treffen, das für schöne Wahlkampffotos sorgen soll: Der Multimilliardär und mächtiger US-Unternehmer auf der einen (Musk, l.), der möglicherweise künftige mächtigste Mann Deutschlands auf der anderen Seite (Kanzlerkandidat Laschet, r.).

Die Tesla-Produktion sollte im Juli beginnen, inzwischen steht aber das Jahresende als Termin im Raum. Tesla plant auch eine Batteriefabrik, was das Genehmigungsverfahren verzögert. Musk hatte bereits im April die Dauer des Genehmigungsverfahrens bemängelt. Das löste eine Diskussion über das Planungs- und Umweltrecht in Deutschland aus

BUND wirft Laschet Inszenierung vor

Laschet warb nun dafür, derlei Bürokratie abzubauen, wirtschaftliche Fesseln zu lösen und neue Möglichkeiten für Wirtschaftswachstum zu schaffen. Er sprach sich für eine Veränderung der Verbandsklagerechte aus. Es sei nicht akzeptabel, dass jemand, „der nicht als Anwohner hier betroffen ist, sondern an der Nordsee oder den Bayerischen Alpen lebt, eine Klage einreichen kann, um solche Projekte zu stoppen. Da müssen wir was ändern.“

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warf dem Unions-Kanzlerkandidaten vor, er wolle sich „wohl als Macher auf der industriepolitischen Überholspur inszenieren“.

Und, wird Laschet nun Kanzler? Laut dem am Freitag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“ hat Finanzminister Olaf Scholz (SPD) im direkten Duell der Kanzlerkandidaten derzeit die Nase vorn. Musk sagte auf die Frage, was er von Laschet halte, ganz diplomatisch: „Er scheint ein großartiger Kerl zu sein.“ Die Frage aber, ob er Merkels Nachfolge antritt, das müsse das deutsche Volk bei den Wahlen entscheiden. Was soll er da auch anderes sagen. (mg/mit dpa)