An einem Wahlkampfstand in Plauen (Sachsen) wurden am Samstag Grünen-Politiker von Gegnern attackiert. Der Täter (50) wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Tritte und EierwürfeBrutale Attacke auf Grünen-Politiker – Staatsschutz ermittelt
Plauen. Angriff auf einen Wahlkampfstand der Grünen im sächsischen Plauen. Der Vorfall ereignete sich am Samstag (25. September 2021).
Ein Mann sei zu dem Stand auf dem Theaterplatz gegangen, habe „seinen Unmut geäußert“ und anschließend eine Mitarbeiterin mit einem Ei beworfen, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Er habe zudem versucht, einen Politiker zu treten.
Angriff auf Grünen-Politiker in Plauen
Die Grünen hätten den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, die den 50-Jährigen vorläufig in Gewahrsam genommen habe. Die 19-jährige Grünen-Mitarbeiterin trug demnach einen Bluterguss davon, benötigte aber keinen Arzt.
Eine Sprecherin des Grünen-Landesverbands bestätigte, dass es sich um die Kreisvorsitzende Lea Sophie Gauglitz handelt.
Auch die Grünen-Kreisvorsitzende Lea Sophie Gauglitz wurde attackiert
Der Grünen-Landesverband schrieb dazu beim Kurznachrichtendienst Twitter, dass die Partei schockiert über den Angriff auf die Kreisvorsitzende sei. Der Kreisverband Vogtland hat zwei Vorsitzende. Laut Angaben des Polizeisprechers hat der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion die Ermittlungen übernommen.
Die Co-Vorsitzende des Kreisverbandes, Ulrike Liebscher, sagte am Samstagnachmittag, dass der Mann die Grünen am Wahlstand als „Landesverräter“ beschimpft habe. Er sei sofort aggressiv auf die Vorsitzende Gauglitz zugestürmt. „Die Aggressivität in diesem Wahlkampf hat eine neue Qualität erreicht. Unsere Grüne Jugend musste sich schon häufiger Ohrfeigen androhen lassen.“
„Aggressivität in diesem Wahlkampf hat eine neue Qualität erreicht“
In den vergangenen Wochen waren zudem Wahlplakate der rechtsextremen Splitterpartei Der Dritte Weg mit dem Slogan „Hängt die Grünen“ in mehreren Städten, darunter auch in Plauen, aufgetaucht.
Das sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) Bautzen hatte Anfang dieser Woche geurteilt, dass die Plakate abgehängt werden müssen. Es stufte sie als Volksverhetzung ein. Das OVG gab damit der Stadt Zwickau recht, die mit einer Verfügung gegen die Plakate vorgegangen war (Az.: 6 B 360/21). (mt/dpa)