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„Kontrollverlust noch vor der Wahl“Corona-Zahlen in NRW explodieren, Lauterbach mit Warnung

Karl Lauterbach (SPD), Gesundheitsexperte, nimmt der Sitzung des Bundestags teil.

Karl Lauterbach (SPD), Gesundheitsexperte, nimmt im April 2021 an der Sitzung des Bundestags teil. Der Politiker hat aufgrund der steigenden Corona-Zahlen in NRW vor Kontrollverlust gewarnt.

In Deutschland steigen die Corona-Zahlen, NRW wird zum negativen Spitzenreiter der Bundesrepublik. Trotzdem soll nun die 50er-Inzidenz als Schwellwert gestrichen werden. Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schlägt Alarm.

Köln. Die Corona-Zahlen in Deutschland steigen wieder, das RKI sprach bereits von dem Beginn der vierten Welle. Negativer Spitzenreiter ist dabei das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hier haben ist die Anzahl der neuen Fälle regelrecht explodiert. Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, macht die Politik verantwortlich.

Die Corona-Inzidenz NRW ist seit Montag (23. August) wieder dreistellig und damit so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Das Robert Koch-Institut gab sie auf seiner Webseite mit 103,3 an. Am Vortag lag sie noch 99,2 Neuinfektionen, vor einer Woche hatte der Wert noch 57,2 betragen. Keine guten Aussichten für den Herbst.

Corona: Karl Lauterbach mit düsterer Prognose für NRW

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach zeigt sich von der Entwicklung jedoch wenig überrascht. Auf Twitter geht er auf den Corona-Anstieg in NRW ein und erklärt: „Das ist so und war zu erwarten. Auch in Israel und USA stieg die Hospitalisierung, als die Inzidenz stieg.“

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Doch wie kann man die vierte Welle bremsen? Lauterbach zufolge müsse auf die „2G-Regel“ gesetzt werden. Sprich: Nur noch Genesene und vollständig Geimpfte bekommen Zugang zu Freizeitaktivitäten wie etwa Restaurants, Events und Bars.„ Auch im Wahlkampf müssen unpopuläre Entscheidungen wie ‚2G‘ möglich sein, wenn sonst die Kontrolle verlieren“, so Lauterbach und bezieht sich damit auf die im September 2021 stattfindende Bundestagswahl. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet tritt dort als Kanzlerkandidat der Union an.

Corona: Karl Lauterbach kritisiert Vorschlag von Jens Spahn

Der Gesundheitsexperte warnt: „In NRW droht der Kontrollverlust vor der Wahl noch“ und übt somit Druck auf die Politiker aus, zu handeln. Den Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn, die 50er-Inzidenz als Schwellenwert zu streichen, sieht Lauterbach ebenfalls kritisch.

„Wir müssen uns jetzt entscheiden. Versuchen wir noch einmal die Inzidenz zu senken, z. B. durch ‚2G‘, was im Wahlkampf sehr unbeliebt ist, oder lassen wir es laufen.“ Im zweiten Fall warnt er vor einer kompletten „Delta Durchseuchung der Ungeimpften, Kinder inklusive“. Medizinisch sei dies jedoch nicht vertretbar. (mei)