Geheimgang, Gold und GrößenwahnDas ist Mar-a-Lago, Trumps teures Tollhaus

Im Anwesen Mar-a-Lago hält „The Donald“ Hof. Wir schauen mal in den güldenen Angeberschuppen des neuen US-Präsidenten.

von Stefanie Monien  (smo)

Es ist groß. Es ist protzig. Es ist aus der Zeit gefallen. Es ist genau das, was Donald Trump (78) liebt: das 70000-Quadratmeter-Anwesen Mar-a-Lago im Ultrareichen-Paradies Palm Beach, wo sich neben Trump 58 weitere Milliardäre tummeln. Der Name Mar-a-Lago (vom Meer zum See) ist Programm, liegt das weitgehend in spanisch-maurischem Stil gehaltene Luxusdomizil doch genau zwischen Atlantik und dem Lake Worth.

Understatement wird man in Mar-a-Lago, das als inoffizieller Regierungssitz des 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten, gilt, nicht finden. Dafür hatte Bauherrin Marjorie Merriweather Post (1887-1973) einen viel zu exaltierten Geschmack. Die viermal verheiratete und 250 Millionen Dollar schwere Marjorie war Chefin von General Foods und eine der reichsten Frauen der USA. Für die Innendeko von Mar-a-Lago, das 1927 nach drei Jahren Bauzeit fertig wurde, soll sie den kompletten US-Markt für Blattgold aufgekauft haben …

Donald Trump schnappte sich Mar-a-Lago durch miesen Preisdrück-Trick

Mehr als 10.000 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche bieten Hotelzimmer und Privaträume, dazu kommen noch mal rund 35.000 Quadratmeter Außenbereich.

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1973 vererbte Marjorie Merriweather Post das Anwesen als Wintersitz für Präsidenten an die US-Regierung, doch sowohl Richard Nixon als auch Jimmy Carter winkten dankend ab.

1985 schnappte sich Donald Trump durch einen miesen Preisdrück-Trick den Luxusschuppen für einen Spottpreis von fünf Millionen Dollar: Er ließ angrenzende Strandgrundstücke durch Strohmänner erwerben und drohte dann, dort so hoch zu bauen, dass der Meerblick von Mar-a-Lago verstellt sei. Typischer Trump halt ...

In den Folgejahren machte „The Donald“ das Protzanwesen zu einem exklusiven Club. 500 Mitglieder, Aufnahmegebühr eine runde Million Dollar, weitere 20.000 Dollar Mitgliedsbeitrag im Jahr. Dafür darf man dann nicht nur einen Blick auf Trump, der während seiner ersten Amtszeit 146 Tage in Florida weilte, erhaschen, sondern auch auf seinen größenwahnsinnigen Büchsenspanner Elon Musk, der dort durch die Gänge schreitet.

Wie schrieb es „Die Zeit“ kürzlich so treffend? „Politik zu machen, heißt für Donald Trump vor allem: Hof halten. Dafür hat er mit Mar-a-Lago auch das passende Schloss – und mit Elon Musk eine französische Dogge.“ Auslauf satt jedenfalls gibts dort, wo Amerika am reichsten ist, für Trump, seine Familie und Gefolgsleute.

Wir gucken in der Bildergalerie oben mal, was den Mann, der am 20. Januar 2025 zum zweiten Mal ins Amt des US-Präsidenten eingeführt wird, an Mar-a-Lago so gefällt. Außer den geräumigen Klos natürlich, in denen das FBI 2022 Dutzende als „streng geheim“ markierte Akten gefunden hatte ...