Nach einem Einkauf in einem Supermarkt zeigt sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wütend. Auf Twitter postete der Minister ein Foto von der Kasse bei Edeka und tritt eine Debatte los.
Karl LauterbachMinister nach Einkauf in Supermarkt wütend – „Über diese Regale muss gesprochen werden“
von Jan Voß (jv)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. In Debatten im Bundestag ist er selten um einen bissigen Kommentar verlegen. Nicht ohne Grund war der SPD-Politiker einer der populärsten Gäste in TV-Talkshows.
Lauterbach bringt seine Ansichten auf den Punkt, ohne viele Umschweife. Dafür wird er von vielen geschätzt, von anderen aber auch gehasst.
Karl Lauterbach meldet sich nach Einkauf bei Edeka auf Twitter
Auch in den sozialen Netzwerken ist der Gesundheitsminister sehr aktiv. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, komplexe Studien oder Einblicke in seine Termine als Minister: Vor allem auf Twitter hält er seine Followerinnen und Follower regelmäßig auf dem neusten Stand – und beweist dabei immer wieder, wie hoch sein Arbeitspensum ist.
Jetzt hat Karl Lauterbach allerdings mit einem seltenen Posting aus seinem Alltag überrascht. Seinen Beitrag vom Samstagabend (4. Februar 2023) setzte der Minister nach einem Einkauf in einem Supermarkt ab.
Was viele nicht über Karl Lauterbach wussten (hier im Video):
Doch natürlich bleibt auch dieser Ausflug ins Private nicht ohne eine öffentliche Debatte. Denn was er da an der Supermarkt-Kasse bei Edeka sieht, das stößt dem 59-jährigen Professor übel auf.
Karl Lauterbach: „Eine unethische Form der Werbung“
„Über diese Art Regale an der Supermarktkasse muss gesprochen werden“, so Lauterbach. „Hier werden Menschen mit Alkoholkrankheit gezielt gefährdet. Das ist eine unethische Form der Werbung.“
Dem Beitrag ist ein Foto von dem Schnaps-Regal an der Supermarkt-Kasse beigefügt (hier auf Twitter ansehen):
Der Beitrag schlägt auf Twitter hohe Wellen. Tausende Nutzerinnen und Nutzer diskutieren rege über den Vorstoß von Karl Lauterbach.
Hitzige Debatte nach Tweet von Karl Lauterbach
Auch der bekannte Pneumologe Cihan Çelik ergriff das Wort und pflichtete dem Gesundheitsminister bei. Das Gleiche gelte auch für Tabakwaren an Kassen im Supermarkt. „So ist es sicher schwierig, das Rauchen aufzugeben und dauerhaft rauchfrei zu bleiben“, erklärt er.
Auch andere Followerinnen und Follower stimmen dem Minister zu. Doch es gibt auch ziemlich starken Gegenwind. „Blödsinn, die Supermärkte sind Wirtschaftsunternehmen und nicht Psychotherapeuten. Es gibt eine nicht delegierbare Verantwortung des Menschen für sich selbst“, schreibt ein User etwa.