Bahnt sich eine neue Krise an?Putin schickt russische Kampfschiffe ans andere Ende der Welt

Der russische Präsident Wladimir Putin (hier 2020 neben dem Oberbefehlshaber der russischen Marine, Nikolai Jewmenow , während einer Marineübung im Schwarzen Meer) schickt Kriegsschiffe nach Kuba.

Der russische Präsident Wladimir Putin (hier 2020 neben dem Oberbefehlshaber der russischen Marine, Nikolai Jewmenow , während einer Marineübung im Schwarzen Meer) schickt Kriegsschiffe nach Kuba.

Eine US-Zeitung schreibt, Russland plane Militärübungen in der Karibik. Kurz darauf verkündet Kuba einen Hafenbesuch russischer Marineschiffe in Havanna.

Bahnt sich eine neue Kuba-Krise an? Die russische Marine schickt in der kommenden Woche nach Angaben der kubanischen Regierung vier Schiffe zu einem offiziellen Hafenbesuch nach Havanna.

Laut der Mitteilung des kubanischen Außenministeriums vom Donnerstag handelt es sich dabei um eine Fregatte, ein Atom-U-Boot, einen Öltanker und einen Bergungsschlepper.

Russland schickt Militärschiffe in die Karibik

Keines der Schiffe habe Atomwaffen an Bord, von ihrem Aufenthalt im Hafen von Havanna gehe für die Region keine Gefahr aus. Grund für den Besuch vom 12. bis 17. Juni ist nach offiziellen Angaben die historische Freundschaft zwischen den zwei Staaten.

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Die US-Zeitung „Miami Herald“ hatte am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf einen anonymen, hochrangigen Beamten der US-Regierung berichtet, Russland plane in den kommenden Wochen in der Karibik Militärübungen mit Flugzeugen und Kriegsschiffen.

Das wären demnach die ersten Übungen des russischen Militärs in der westlichen Halbkugel mit Luft- und Seekomponenten seit fünf Jahren – und damit auch seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

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Dazu könnten dem Beamten zufolge Hafenbesuche von Kriegsschiffen in Kuba und Venezuela gehören. Beide Länder sind Verbündete Russlands.

Anders als damals bei der Kubakrise gibt sich die US-Regierung gelassen: Die Einsätze stellten keine direkte Bedrohung für die Vereinigten Staaten dar. Sie betrachte den Schritt als Antwort darauf, dass sie der Ukraine vergangene Woche die Erlaubnis erteilt hatte, amerikanische Waffen in begrenztem Umfang gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen, hieß es in dem Bericht.

Der Einschätzung zufolge wolle Moskau mit erhöhter Aktivität in der Nähe der Vereinigten Staaten vielmehr eine Botschaft senden und die USA beunruhigen. Havanna liegt nur rund 170 Kilometer von Key West im US-Bundesstaat Florida entfernt. (dpa/mg)