Die älteste Tochter von Präsident Wladimir Putin, Maria Woronzowa, ist normalerweise eher selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Nun hat sie ein seltenes Interview gegeben – einige ihrer Aussagen könnten zynischer kaum sein.
Putin-Tochter schockt mit AussageWas sie öffentlich sagt, könnte nicht grausamer sein
Maria Wladimorowna Woronzowa (38) ist die ältere der beiden (bekannten) Töchter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, arbeitet als Endokrinologin, ist in Russland eine anerkannte Wissenschaftlerin. Seit April 2022 steht auch ihr Name auf der langen Liste jener, die vom Westen sanktioniert werden, nachdem Wladimir Putin die Ukraine überfallen hat.
In Russland forscht die Fachärztin für Kinderendokrinologie weiterhin, ist auch zu 20 Prozent Miteigentümerin einer medizinischen Forschungsgesellschaft namens „Nomenko“. Im Normalfall ist sie für die breitere Öffentlichkeit kaum zu sehen – doch nun sorgt ein Interview mit dem CEO von „Medtech Moscow“, einer Organisation, die dem Moskauer Bürgermeisteramt angegliedert ist, für Wirbel.
Putin-Tochter im Interview: „Russland ist Menschen-zentriert“
Aus der Politik hält sich Woronzowa weitgehend heraus, auch ihr Vater bleibt gänzlich unerwähnt.
Doch obwohl Putins Krieg, der nun seit knapp zwei Jahren andauert, Zehntausende zivile Opfer in der Ukraine gefordert hat und auch Hunderttausende von russischen Soldaten getötet worden sind, lässt es sich seine Tochter nicht nehmen, hervorzuheben, wie menschenfreundlich doch Russland sei.
„Wir sind eine Gesellschaft, in der der Mensch im Mittelpunkt steht, und für uns ist der höchste Wert immer das menschliche Leben“, erklärt die studierte Ärztin in dem Video, das von „Medtech Moscow“ im Dezember auf Youtube hochgeladen wurde. Und weiter: „Russland ist ein Menschen-zentriertes Land.“
In Russland, dem „Menschen-zentrierten“ Land, gibt es indes Gerüchte neuer russischer Mobilisierungen. Der britische Geheimdienst schätzt, dass Moskau innerhalb des kommenden Jahres über eine halbe Million Soldaten verlieren könnte.
In den sozialen Medien ist die Kritik an den Worten groß: „Putins Tochter sagt, dass menschliches Leben höchsten Wert für die russische Gesellschaft habe, mit Ausnahme derjenigen, die in der Ukraine getötet wurden“, heißt es in einem Kommentar auf X. Vor allem das Leben russischer Soldaten habe hohen Wert, meint ein weiterer Kommentar ironisch. Soldaten, „die gezwungen waren, gut befestigte Stellungen der Ukraine zu stürmen“.
Im Rest des Interviews spricht die Putin-Tochter übrigens über den weltweiten medizinischen Fortschritt, erzählt von ihren eigenen literarischen, musikalischen, sportlichen Interessen. Kein Wort über den schrecklichen Angriffskrieg ihres Vaters.