Geleakte US-GeheimpapiereWährend Putins Chemo-Therapie sollte es passieren: „Bis zum 5. März“

Der russische Präsident Wladimir Putin gestikuliert während eines Gesprächs mit Juri Borissow, dem Vorstandsvorsitzenden des staatlichen russischen Raumfahrtunternehmens „Roscosmos“.

Schon länger gibt es Gerüchte über den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Unser Foto zeigt ihn am 12. April 2023bei einem Gespräch in Moskau.

Die im Internet aufgetauchten US-Geheimdokumente sorgen international weiter für Aufsehen: In ihnen geht es nicht nur um mögliche Kriegsverläufe in der Ukraine, sondern auch um Szenarien in Russland. Eines davon betrifft Putins Gesundheit und eine mögliche Sabotage des Krieges.

von Martin Gätke  (mg)

Sie kursieren bereits seit Tagen im Netz, immer wieder werden neue Aspekte darin gefunden: streng geheime US-Papiere des Pentagons zum Krieg in der Ukraine. Sie enthalten heikle Informationen, unter anderem über Waffenlieferungen, Landkarten über den Frontverlauf, Taktiken der ukrainischen Streitkräfte, Angaben über die Standorte von russischen und ukrainischen Truppen.

Bislang hat die US-Regierung keine Hinweise darüber, wie es zu diesem Datenleck kommen konnte. Laut „New York Times“ wurden sie über pro-russische Kanäle verbreitet, die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, die sensiblen Dokumente zu entfernen. Zur Echtheit hat sich das US-Außenministerium bislang nicht geäußert. Indes tauchen weitere Aspekte der streng geheimen Pläne auf.

Putin: Geleakte Geheimdokumente mit möglichen Plänen zu seinem Sturz

Den durchgesickerten Dokumenten zufolge wollen hochrangige Beamte des Kremls den russischen Präsidenten Wladimir Putin stürzen, während der sich in einer Chemo-Behandlung befindet. Seit Jahren gab es Gerüchte darüber, dass der Kreml-Chef an Krebs erkrankt ist.

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Die Dokumente deuten an, dass der Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew sowie der russische Generalstabschef, Walerij Gerassimow den Plan gefasst hätten, Putins Krieg zu „sabotieren“, während der sich einer Krebsbehandlung unterzieht. Unter anderem das Magazin „Vice“ zeigt Ausschnitte aus den mittlerweile gelöschten Dokumenten.

Das Memo bezog sich damit auf das langjährige Gerücht, Putin sei an Krebs erkrankt. In westlichen Geheimdienstkreisen werde dies schon länger vermutet, heißt es. Der Kreml selbst äußert sich nicht zu Putins Gesundheitszustand.

Putin: Wollten hochrangige russische Beamte ihn stürzen?

In der Notiz heißt es demnach wortwörtlich: „[Die Quelle] wies am 22. Februar darauf hin, dass Gerassimow angeblich plane, seine Bemühungen zur Sabotage der Offensive fortzusetzen, und dass er versprochen habe, die sogenannte spezielle Militäroperation bis zum 5. März zu ‚sabotieren‘, wenn Putin angeblich eine Chemotherapie beginnen und somit den Krieg nicht mehr beeinflussen könne.“

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Die Pläne seien dem Bericht zufolge von hochrangigen russischen Beamten entworfen worden und waren Teil einer Strategie zur Beendigung des Krieges in der Ukraine. Um Putin zu stürzen, habe man vorgehabt, seine Invasion zu sabotieren, indem Truppen aus Russland verlegt werden und den Kreml-Chef so schlecht aussehen lassen.

Nach mehr als einem Jahr Krieg in der Ukraine hat Kyjiw den größten Teil des Landes erfolgreich verteidigt. Russlands Krieg stagniert im Osten des Landes, seit Wochen versuchen russische Streitkräfte, die Stadt Bachmut einzunehmen. Die Verluste Moskaus sind immens, die Munition geht zur Neige.

Ukraine: In einem Szenario in den US-Dokumenten geht es um Putins Tod

Die Sabotage-Pläne sind nur ein Teil des geleakten Materials, das im Netz aufgetaucht ist. Dabei handelt es sich um zumeist abfotografierte Unterlagen, die für Briefings genutzt worden seien. Sie stammen teilweise von US-Geheimdiensten und vom Oberkommando der US-Streitkräfte.

Laut „New York Times“-Bericht seien in dem durchgesickerten Dokument auch mehrere mögliche Kriegsszenarien durchgespielt worden, darunter auch, was bei einem Tod Putins oder Selenskyjs passiert.

Ein Szenario zieht einen Angriff der Ukraine auf Moskau in Betracht und was passieren könnte, wenn Putin geschlagen werde. Die Gefahren eines solchen Angriffs sollen einer der Gründe sein, warum die Vereinigten Staaten zögern, Langstreckenraketen an Kyjiw zu liefern. Man sei besorgt, dies könnte zu einer drastischen Eskalation des Kremls führen, der in der Folge eine umfassende Mobilisierung starten und den Einsatz taktischer Atomwaffen in Betracht ziehen könnte.