Während Russland im Donbass nur sehr wenige Fortschritte unter massiven Verlusten verzeichnen kann, wird der Ton im russischen Staatsfernsehen immer bizarrer. Nun nimmt ein Kreml-Propagandist auch die USA ins Visier.
Russisches Staatsfernsehen immer bizarrerPutin-Propagandisten denken offen über die nächste Invasion nach
Nur unter hohen Verlusten kann das russische Militär im Osten der Ukraine Meter um Meter gewinnen, seit Wochen versuchen Wladimir Putins Truppen, Awdijiwka in der Region Donezk einzukreisen und zu erobern. Bislang erfolglos.
Und obwohl Putins Truppen schon jetzt Hunderttausende Tote und Verletzte im Krieg zu verzeichnen haben, schwadroniert man im russischen Staatsfernsehen weiterhin über neue Invasionen und mögliche Ziele.
Russland: Putins Chef-Propagandist schwadroniert über weitere Invasion
In der Talkshow „Vollkontakt“ mit Putins Chef-Propagandisten, dem Moderator Wladimir Solowjow, erklärte nun der Duma-Abgeordnete und pensionierte General Andrey Gurulyov, dass ein Angriff auf Alaska durchaus eine Möglichkeit sei.
Der US-Bundesstaat, der einst Russlands einzige Übersee-Kolonie war und 1867 in US-amerikanischen Besitz überging, sei ein gutes Ziel, um den Druck auf die USA zu erhöhen.
Im Gespräch mit Solowjow ging der Ex-General auf die westliche Unterstützung für Kyjiw ein, thematisierte die in den USA hergestellten F-16-Kampfflugzeuge, die der Ukraine sowohl von den Niederlanden als auch von Dänemark zugesagt worden sind. Gurulyov überlegte in der Sendung laut, wie es Russland schaffen könnte, die Initiative im Kampf mit dem Westen zurückzugewinnen.
Er beklagte, dass Russland immer nur auf dem Rückzug sei und „ständig nur auf Bedrohungen reagiert“ habe. Er warf dem Westen vor, mit Waffenlieferungen, wie aktuell mit den F-16, die Lage kontinuierlich zu eskalieren.
Russland: „Wir können Alaska mit allen erdenklichen Mitteln angreifen“
„Es wäre schön, wenn wir selbst den Ton angeben würden“, erklärte Gurloyov und beschrieb anschließend, wie Angriffe mit taktischen Atomwaffen gegen Kommandozentralen oder Flugplätze die Ukraine „lähmen“ würden. „Dann würde ein völlig anderes Gespräch beginnen“, erklärte er.
Solowjow mischte sich in diese Überlegungen ein und fragte, was denn passieren würde, „wenn die Ukraine Moskau mit einer Atombombe treffen würde“. Seiner Meinung nach würde dies von den USA begrüßt werden. Dies wiederum veranlasste Gurloyov daraufhin zu der Annahme, dass Russland US-amerikanisches Territorium direkt bedrohen müsse.
„Alaska ist das US-Territorium, das Russland am nächsten liegt“, sagte er. „Wir können Alaska mit allen erdenklichen Mitteln angreifen, da wir unser taktisches Nuklearpotenzial erhöht haben.“
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Obwohl Alaska durch die Beringstraße von Russland getrennt ist, ist der Staat, der 1959 als 49. Staat den USA beitrat, ein Brennpunkt für die Kreml-Propaganda. Bereits im Juli 2022, fünf Monate nachdem Putin die Ukraine überfallen hatte, deutete ein Sprecher des russischen Parlaments an, dass Moskau noch immer einen Anspruch auf den Staat habe. Kurz darauf berichteten russische Medien von Plakaten mit der Aufschrift „Alaska gehört uns!“, die in der sibirischen Stadt Krasnojarsk gesichtet worden seien.
Russland: Staatsfernsehen wird immer bizarrer
Immer wieder schwadroniert Moderator Solowjow darüber, welche Länder denn noch zu Russland gehören könnten. Zuletzt nannte er auch die portugiesische Hauptstadt Lissabon in einer seiner Talkshows und sagte, es gebe einen Grund, warum das Land zu Moskau gehören sollte.
Auf Nachfragen der anderen Diskussionsteilnehmenden lachte er und antwortete: „Wir brauchen es nicht, aber mir gefällt es sehr. Irgendwo muss man ja anfangen, ich würde sogar Hawaii wählen.“ Und er finde auch, dass „die Portugiesen auch als Teil des russischen Reiches gut leben könnten“.
Die völlig bizarren Wünsche, die Solowjow geäußert hat, zeugen davon, wie absonderlich das Staatsfernsehen in Russland mittlerweile ist. Schließlich gehören sowohl Alaska (als Bundesstaat der USA) als auch Portugal zu den Gründungsmitgliedern der NATO. Ein Angriff würde einen Konflikt zwischen allen NATO-Mitgliedern und Russland auslösen.