Sieg für Donald TrumpKölner Professor warnt: „Darauf ist Deutschland nicht vorbereitet – null“

Uns steht eine Ära Trump 2.0 bevor: Donald Trump kommt aller Voraussicht nach zurück – entfesselter und extremer als in seiner ersten Amtszeit. Der Kölner Politikwissenschaftler Thomas Jäger ordnet eine neue Trump-Ära auf X ein.

von Martin Gätke  (mg)

„Es ist ein politischer Sieg, wie ihn unser Land noch nie erlebt hat“, ruft Donald Trump seiner Anhängerschaft nach der US-Wahl auf seiner Wahlparty in Florida zu. „Dies wird das goldene Zeitalter Amerikas.“

Die Ära Trump 2.0 steht bevor – doch was bedeutet das für die weltpolitische Ordnung? Für Europa? Der Politikwissenschaftler Thomas Jäger hat auf X seine Einschätzung geteilt.

„Deutschland ist auf eine zweite Amtszeit nicht vorbereitet ist. Null-Komma-Null“

„Während Deutschland auf die Lage nicht vorbereitet ist, sind Trump und die MAGAs sehr gut vorbereitet“, so Jäger. MAGA steht für die Trump-Bewegung „Make America Great Again“. Deutschland habe sich sieben Jahre lang Regierungen geleistet, die nicht den „Hauch einer Ahnung“ gehabt hätten, was da auf das Land zukommt.

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Aus aktuellem Anlass hat Jäger einen „Tagesspiegel“-Gastbeitrag geteilt, in welchem er als Autor mitwirkte. In ihm geht er näher auf die schwerwiegenden Folgen für Europa ein. Veröffentlicht wurde er noch vor der US-Wahl.

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„Seit Merkel 2017 sagte, dass man sich auf die USA nicht mehr völlig verlassen könne, hatten zwei Bundesregierungen sieben Jahre Zeit, Schlüsse daraus zu ziehen“, heißt es in dem Beitrag. „Sie haben es unterlassen. Nicht einmal Russlands Vollinvasion hat die Verantwortlichen in Berlin zu konsequentem Handeln bewogen. Zu langsam, zu wenig, zu kleinkariert. Nach dieser Devise wurde regiert.“

„Deutschland hat eine Pause eingelegt“

Die Konsequenz daraus könne nach einem Sieg Trumps nun sein, „dass Deutschland auf eine zweite Amtszeit von Trump nicht vorbereitet ist. Null. Null-Komma-Null. Das gilt für die Sicherheit des Landes, die ohne US-Unterstützung nicht gewährleistet ist.“

Auch auf mögliche Handelskriege sei die deutsche Wirtschaft nicht vorbereitet. Deutschland habe eine „Pause eingelegt“ und auf die Wahlen gewartet. „Viele Deutsche befürchten, dass eine zweite Amtszeit Trumps die transatlantische Zusammenarbeit weiter untergraben könnte, insbesondere bei Themen wie Klimawandel, globale Sicherheit und Handelspolitik.“

Nun also steht Trump 2.0 bevor und Berlin könne sich auf eine weniger vorhersehbare US-Außenpolitik einstellen. Das Fazit des Artikels: Klimawandel, Handel und die Beziehungen zu Russland und China könnten zu Krisenherden werden. „Deutschland muss sich auf eine größere Unabhängigkeit im Verteidigungsbereich vorbereiten. Egal wer gewinnt.“