FDP-Politikerin sauer nach Trumps Ukraine-Vorstoß„Eine Demütigung Europas mit Ansage“

Donald Trump (r.) und Wladimir Putin 2019 in Osaka: FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisiert Trumps Ukraine-Vorstoß.

Donald Trump (r.) und Wladimir Putin 2019 in Osaka: FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann kritisiert Trumps Ukraine-Vorstoß.

Der Ukraine-Vorstoß von US-Präsident Donald Trump ist aus Sicht der FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine „Demütigung Europas mit Ansage“.

Gegen Gespräche Trumps über ein Kriegsende in der Ukraine sei erst einmal nichts einzuwenden, sagte die FDP-Politikerin.

„Einzuwenden ist allerdings, dass die Ukraine darüber nicht informiert wurde und ebenso nicht Europa. Offensichtlich möchte er über die Ukraine ohne deren Anwesenheit und ohne die Anwesenheit der Europäer verhandeln.“

Donald Trump hat mit Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen vereinbart

Trump hatte am Mittwoch mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vereinbart. Gleichzeitig legte seine Regierung erstmals dar, wie sie sich einen Deal vorstellt.

Alles zum Thema Donald Trump

So soll die Ukraine ihr Streben nach einem Nato-Beitritt aufgeben. Eine Rückkehr zu den ukrainischen Grenzen vor 2014 ist aus US-Sicht unrealistisch. Zudem werden US-Soldaten nicht Teil einer möglichen Friedenstruppe sein, stellten die Amerikaner klar.

Quittung für versäumte Zeitenwende

Europa habe die Zeit seit Trumps erster Amtszeit verschwendet, kritisierte Strack-Zimmermann, die Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung des Europaparlaments ist. „Auch Deutschland hat es unter Führung von Olaf Scholz sträflich versäumt, eine wahrhafte Zeitenwende umzusetzen. Jetzt bekommen wir die Quittung dafür.“

Der neue Bundeskanzler müsse liefern. „Deutschland muss die Führung übernehmen. Europa muss sich in Zukunft selbst verteidigen“, forderte Strack-Zimmermann.

Für die Ukraine wäre aus ihrer Sicht die wichtigste und glaubwürdigste Sicherheitsgarantie eine perspektivische Mitgliedschaft in der Nato. „Europa muss darüber nachdenken, eine europäische militärische Präsenz in der Ukraine als Teil einer Sicherheitsgarantie und gegebenenfalls unter einem EU-Mandat aufzubauen“, erklärte die FDP-Politikerin. (dpa/mg)