General offenbart Spezial-Operation„Wir versuchen, Putin zu töten – er steht ganz oben“

Der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen im Kreml am 23. Mai 2023.

Der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen im Kreml am 23. Mai 2023: Der Vize-Chef des ukrainischen Geheimdienstes erklärt, Putin stehe ganz oben auf der Todesliste.

In einem Interview spricht General Vadym Skibitsky, Vize-Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR, über die Ziele der Spezialeinheiten. Eines davon betrifft den russischen Präsidenten.

Die jüngsten Angriffe in der Oblast Belgogrod, bei denen Anti-Putin-Truppen die russische Armee auf russischem Boden attackiert haben, zeigen, dass der Druck auf den russischen Präsidenten steigt. Der gesamte Zwischenfall stellt nicht nur eine gewaltige Blamage für den Kreml dar – er zeigt auch, dass der Widerstand auch innerhalb Russlands gewaltsamer wird.

Doch Putin ist längst auch Ziel von Spezialeinheiten, wie der Vize-Chef nun in einem Interview offenbart. Während die Truppe russischer Oppositioneller im Grenzgebiet für Chaos sorgt, zielt der ukrainische Geheimdienst auf das Herz Russlands.

„Priorität hat für uns, einen Einheitskommandanten auszuschalten“

Im Interview mit „Welt“ erklärt Vadym Skibitsky, dass der Geheimdienst eine lange Liste mit Zielpersonen habe – mit Namen wie Jewgeni Prigoschin oder Igor Girkin. Das aber seien nicht die wichtigsten Ziele. „Priorität hat für uns, einen Einheitskommandanten auszuschalten, der seinen Leuten den Befehl zum Angriff gibt“, so Skibitsky.

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Sobald das gelinge, sei das ein starkes Signal für alle anderen. „Ich kann Ihnen nicht sagen, wer und wie viele es sind, aber wir verfolgen alle ihre Bewegungen, ihre Kommandozentralen und die Positionen an der Front sehr genau.“

Auch die Nachschubrouten seien ein wichtiges Ziel: Der komme vorrangig aus Rostow im Osten von Mariupol oder über die Krim. „Es geht immer über diese beiden großen Routen, und die Russen wissen genau, wie wichtig die Regionen um Saporischschja und Cherson sind.“ Der Hafen von Mariupol soll zur dritten Schlüsselstelle werden, werde so schnell wie möglich wieder aufgebaut.

Ukrainischer Geheimdienst: „Putin steht ganz oben auf der Liste“

Doch auch dieser wird Ziel von ukrainischen Angriffen werden, so Skibitsky. „Wenn es dort Treibstoff, Waffen und Munition gibt, wird er vernichtet.“ Sowohl der ukrainische Geheimdienst als auch die reguläre Armee habe Kommandos für Spezialeinheiten für diese Angriffe.

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Auf die Frage, ob der Geheimdienst auch versuche, Putin zu töten, entgegnet der Vize-Chef: „Er merkt, dass wir ihm immer näherkommen, vielleicht hat er aber auch Angst, von seinen eigenen Leuten getötet zu werden.“ Mittlerweile seien so viele seiner Soldaten getötet worden, dass das den Menschen in Russland Angst mache.

Putin stehe ganz oben auf der Liste derjenigen, die gezielt getötet werden sollen, erklärt Skibitsky weiter, „denn er koordiniert und entscheidet, was passiert.“ Letztendlich werde sich aber jeder für seine Taten verantworten müssen. Auch Generalstabschef Waleri Gerassimow, Verteidigungsminister Sergej Schoigu oder Ramsan Kadyrow seien auf der Liste zu finden.

Aber auch Oligarchen oder Propagandisten würden zu den Feinden gehören, man befinde sich schließlich im Krieg. „Wenn eine wichtige Persönlichkeit für sie Waffen produziert und finanziert, dann würde seine Eliminierung das Leben vieler Zivilisten retten. Und dann wird er ausgelöscht. Nach den internationalen Konventionen ist er dann ein legitimes Ziel.“ (mg)