„Wenn wir nicht gewinnen“Trump schaltet auf Angriffsmodus und warnt vor drittem Weltkrieg

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump während seines Treffens mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am 26. Juli 2024 in Mar-a-Lago, Florida.

Lautstark wie immer: Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump während seines Treffens mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am 26. Juli 2024 in Mar-a-Lago, Florida.

Donald Trump schaltet in den Angriffsmodus. Beim Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warnte er vor einem „dritten Weltkrieg“, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen.

Donald Trump teilt aus – und das heftig. Bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warnte der ehemalige US-Präsident vor einem „dritten Weltkrieg“, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen.

„Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell“, sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. „Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg.“

Trump greift auf Kamala Harris an: „Sie ist wirklich eine Zerstörerin“

Bei dem Treffen mit Benjamin Netanjahu griff Donald Trump seine politische Rivalin Kamala Harris scharf an. „Sie ist wirklich eine Zerstörerin. (...) Ich denke, ihre Bemerkungen waren respektlos. Sie waren nicht sehr nett in Bezug auf Israel“, sagte Trump bei der Zusammenkunft mit Netanjahu in seinem Anwesen in Florida.

Alles zum Thema Donald Trump

US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftsbewerberin Harris hatte zuvor mit Blick auf die humanitäre Lage in Gaza nach einem Treffen mit Netanjahu gesagt: „Wir können angesichts dieser Tragödien nicht wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen.“

Trump sagte nun: „Ich weiß nicht, wie jemand, der Jude ist, für sie stimmen kann, aber das bleibt jedem selbst überlassen. Aber meiner Meinung nach war sie auf jeden Fall respektlos gegenüber Israel.“

Das Treffen mit Trump war die letzte Station der USA-Reise Netanjahus. Am Mittwoch (24. Juli 2024) hatte er vor dem Kongress in Washington das israelische Vorgehen im Krieg mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen verteidigt. Am Donnerstag traf er Präsident Joe Biden und Vize-Präsidentin Kamala Harris von den Demokraten.

Der Empfang in Trumps Anwesen in Florida war herzlich. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner posierte für Fotos mit nach oben gerichtetem Daumen. Auf einem von Netanjahu online veröffentlichten Foto hielt er eine Schildmütze mit der Aufschrift „Total Victory“ (vollständiger Sieg) - das erklärte Ziel des Regierungschefs im Kampf gegen die Hamas.

Gegen seine politischen Gegner von den Demokraten schoss Trump am Freitag (26. Juli 2024) scharf. „Unser Land wird von inkompetenten Menschen regiert“, sagte er. Harris, die Trumps wahrscheinliche Gegnerin bei der Präsidentschaftswahl im November ist, sei noch schlimmer als Biden. Zuletzt überraschte übrigens Barack Obama mit einer Aussage über die Präsidentschaftskandidatur.

Im Gegensatz zu der Demokratin, die Netanjahu angesichts der humanitären Lage im Gazastreifen dazu aufgefordert hatte, mehr für eine Waffenruhe zu tun, stellte Trump am Freitag keine öffentlichen Forderungen an Netanjahu.

Als Präsident werde der Republikaner alles unternehmen, um den Nahen Osten zu befrieden und Antisemitismus an den US-Hochschulen zu bekämpfen, erklärte Trumps Wahlkampfteam nach dem Treffen in einer Mitteilung. Am Donnerstag hatte der Ex-Präsident den israelischen Regierungschef in einem Interview mit dem Sender Fox News dazu aufgefordert, dieser müsse den Gaza-Krieg „schnell beenden“.

Die Republikaner hatten Netanjahu bei dessen Rede vor dem US-Kongress am Mittwoch mit Applaus und Jubel empfangen, während sich die Demokraten deutlich zurückgehalten hatten. Der israelische Ministerpräsident hatte in seiner Ansprache Trump auch persönlich gedankt, „für alles, was er für Israel getan hat“.

Die USA haben ihren engen Verbündeten Israel seit dem beispiellosen Angriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf das Land am 7. Oktober militärisch und diplomatisch unterstützt. Über das militärische Vorgehen Israels hat es allerdings immer wieder Irritationen und Differenzen zwischen beiden Regierungen gegeben. (AFP/dpa)