„Armes Deutschland“Oliver aus Köln hat äußerst fragwürdige Lebenseinstellung
Köln – Arbeit muss sich lohnen! Klar, so denkt wohl fast jeder. Doch die Beurteilung, ab wann sich Arbeit lohnt, geht individuell dann doch weit auseinander. Das verdeutlichte die RTL-2-Sendung „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?“ am Dienstagabend wieder einmal.
Armes Deutschland: Oliver arbeitet nur unter gewissen Bedingungen
Denn für Oliver (44) steht außer Frage: „Arbeit muss sich rechnen.“ Da er arbeitslos ist, scheint das bei ihm gerade nicht der Fall zu sein. Daraus macht der 44-Jährige auch gar keinen Hehl. „Es ist ja auch nichts da [an passenden Job-Angeboten; Anm. d. Red.], aber das ist ja nicht schlimm“, meint Oliver.
Er sagt: „Ich würde arbeiten. Wenn es 'ne ordentliche Arbeit ist, die ich kann, die sinnvoll ist und die gut bezahlt wird.“ Was er darunter versteht, erklärt er auch gleich: 2500 Euro Einstiegsgehalt – als Langzeitarbeitsloser. Eigentlich utopisch, für Oliver aber das Mindeste, was man erwarten kann.
„Damit ich vom Arbeiten was habe.“ Er müsse schließlich dann seine Wohnung und die Versicherungen davon bezahlen.
Armes Deutschland: Oliver aus Köln mit fragwürdiger Einstellung
Doch nicht nur seine Arbeitseinstellung ist fragwürdig. Gleiches gilt für Olivers Frauenbild: „Viele Frauen sind wie Toiletten. Entweder besetzt oder beschissen“, so seine Weisheit. Da ist es wohl kein allzu großes Wunder, dass er seit 17 Jahren Single ist.
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Doch auch von Männern hält der 44-Jährige nicht allzu viel. Die meisten anderen Männer würden sich in Gegenwart von Frauen wie Neandertaler aufführen. 80 bis 90 Prozent der Menschen seien außerdem dümmer als er. Das wisse er sicher.
Doch was, wenn Hartz IV abgeschafft würde? Oliver: „Dann hätten wir Bürgerkrieg. Dann hätten wir auch in Deutschland Mord und Totschlag – da wäre das Maß überreizt!“ Die Armen würden den Reichen „die Fresse einschlagen“ und sich nehmen, was sie brauchen, ist der Kölner überzeugt.
Armes Deutschland: Jacky will nicht in den Knast und ist in einer Zwickmühle
Auch die 25-jährige Jacky sorgt für Aufsehen. Sie hat aber ganz andere Probleme. Weil sie eine Geldstrafe nicht gezahlt hat, muss sie ins Gefängnis. Woher die Strafe kommt, welche Rechnungen sie nicht gezahlt hatte, das weiß Jacky selbst nicht mehr. Sie vermutet, dass es Handyverträge gewesen sein könnten.
Der Haftstrafe könnte sie durchaus noch entgehen – mit Sozialstunden. Aber auch Jackys Arbeitseinstellung ist nicht die beste. Sie hat keinen Bock auf Sozialstunden. „Da muss man die Drecksarbeit machen, habe ich keine Lust zu“, stellt sie klar.
Helfen soll deshalb ein Anwalt. Der bemerkt sofort, dass Jacky die Frist zu reagieren, bereits verpasst hat. Und er macht ihr klar, dass es nur drei Möglichkeiten gebe: Strafe zahlen, Sozialstunden oder ins Gefängnis gehen. Das passt der 25-Jährigen gar nicht.
Sie ist aufgelöst, gibt zu, das Thema nicht ernst genommen zu haben. Letztlich bemüht sie sich dann doch um Sozialstunden, um der Haftstrafe zu entgehen. Jacky bekommt zwar eine Stelle auf einem Pferdehof, tritt diese jedoch nie an.
Armes Deutschland: Jacky beantragt Erstausstattung
Nicht ganz ernst nimmt sie offenbar auch das Thema Erstausstattung. Denn obwohl sie ihre Kinder abgegeben hat (hier lesen Sie mehr), beantragt sie eine solche. Und das bereits zum zweiten Mal. Sie wünscht sich schließlich eine neue Wohnungseinrichtung.
So braucht sie unter anderem auch neues Geschirr. Das alte hatte sie kurzerhand weggeworfen, weil es zu dreckig war und sie keine Lust hatte, abzuspülen. (so)