Gastgeber Marcus kann seine Gäste am zweiten Tag von „Das perfekte Dinner“ mit seiner Vorspeise restlos überzeugen – doch beim Hauptgang kippt die Stimmung plötzlich. Der Grund ist nicht nur das Essen.
„Das perfekte Dinner“Gastgeber Marius sorgt für Ärger bei seinen Gäste: „Ein No-Go“
„Wenn ich heute Blut spenden müsste, ich bin so aufgeregt, nach 45 Sekunden wäre der Beutel voll“, gesteht Marius seine Nervosität. Der Einkaufsbummel auf dem Markt wirft ihn fast schon früh am Morgen aus dem Zeitplan. Denn der selbstständige Berater und Vater eines Sohnes hat alles minutiös geplant, vor allem die Ofenzeiten: „Der Rübenkuchen muss in den Ofen, dann der Orangenkuchen, das Lamm muss in den Ofen und die Rote Bete muss in den Ofen. Im Prinzip läuft das Ding heute den ganzen Tag durch.“ Es gibt:
- Vorspeise: Veganes Himmel und Ähd auf levantinisch
- Hauptspeise: Schnuckelei in der Heide
- Nachspeise: Cake and Glory
Tine (53) rechnet beim Hauptgang mit einer typisch Lüneburger Heidschnucke: „Der Schnucki macht ein Schnucki.“ Kirsten (44) schätzt den heutigen Gastgeber genau richtig ein: „Marius ist ein hoch organisierter Koch.“ Der stellt beim Rühren des Orangenkuchenteiges um 11.30 Uhr fest: „Das hat jetzt hier zu lange gedauert.“ Also ranhalten.
Tine schmeckt die Vorspeise: „Mich hat's richtig weggehauen“
Zur Begrüßung bietet Marius sein selbstgebrautes Bier an. Trotz Zeitdruck wirkt er tiefenentspannt, denn die Vorspeise aus Rote-Bete-Lauch-Salat mit Walnuss-Dressing und Hummus, inspiriert von der israelischen Küche, ist also schnell aufgetischt. Die Kombination aus Rote Bete und Lauch gefällt Tine: „Das hat total harmoniert. Mich hat's richtig weggehauen.“ Sehen die anderen genauso.
Beim Hauptgang, Heidschnucke im Salzmantel mit Rübenkuchen, Zitronenpolenta und Kalbs-Jus, gibt es für Hannah (25), Tine und Kirsten Heidschnucken-Premiere. Die Gäste essen und schweigen. Gutes Zeichen? Schlechtes Zeichen? „Schmeckt es euch denn?“, fragt Marius, als kein Feedback kommt. „Ja, sehr gut“, beruhigt ihn Hannah.
„Das perfekte Dinner“: Viel Kritik für den Hauptgang
Dass Marius den Teig für den Rübenkuchen von seiner Frau zubereiten ließ, bemängelt sie jedoch: „Dass Marius’ Frau als Schnibbelhilfe mehr gemacht hat als schnibbeln, ist für mich ein Kritikpunkt.“ André (47) stimmt ihr zu: „Schnibbeln und putzen ist ok, aber sobald etwas zusammengerührt wird, ist das ein No-Go.“
Dass die Beilage kalt auf dem Teller liegt, kommt ebenfalls nicht gut an. Marius rechtfertigt sich: „Das sollte nicht heiß sein. Ich wollte das als Kontrapunkt haben zur warmen Polenta.“ Tine lässt seine Erklärung ausnahmsweise gelten: „Der hat perfekt die Kurve gekriegt. Dieser Rübenkuchen war ja lau-pipi. Da war ein roher Mürbeteig drunter.“ Auch die Heidschnucke beeindruckt nicht übermäßig, ganz im Gegensatz zum Salzmantel aus sechs Kilo Salz, den alle beim Besuch in der Küche bewundern.
„Das perfekte Dinner“: Kirsten bemängelt die Wartezeiten
Als Nachtisch gibt es Kuchen mit Vanillepudding und mit Aprikosen gefüllte Filoteig-Zigarren. André: „Die Zigarre war für mich das Highlight.“ Tine und Kirsten schwärmen hingegen vom Orangenkuchen.
„Die Wartezeiten waren heute gefühlt ein bisschen länger als gestern. Ich fand es manchmal ein bisschen zu lang“, bemängelt Kirsten. Dafür erwähnt Tine lobend: „Im ganzen Menü hat er ja wahnsinnig handwerklich agiert. Er hat sich ins Zeug gelegt und er kann was.“ Mit 32 Punkten setzt sich Marius an die Spitze. (tsch)