Dramatische KindheitPierre Sanoussi-Bliss: „Diskriminierung hat mich in den Dschungel getrieben“

Die Lebensgeschichte von Pierre Sanoussi-Bliss hat es in sich. Nun sagt er: „Die Diskriminierung hat mich in den Dschungel getrieben“ – was steckt dahinter?

von Daniel Thiel  (dth)

Mit 62 Jahren ist Pierre Sanoussi-Bliss der drittälteste Kandidat in der 18. Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“. Da passt es schon gut, dass der Schauspieler durch die Rolle in „Der Alte“ bundesweit bekannt wurde. Die Geschichte des gebürtigen Berliners ist aber eine dramatische.

Dschungelcamp-Kandidat Sanoussi-Bliss wuchs in der ehemaligen DDR auf. Er kam ein Jahr nach dem Mauerbau im Ostteil der heutigen deutschen Hauptstadt zur Welt. Sein Vater war ein Diplomat aus Guinea, seine Mutter Lehrerin.

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Allerdings waren die beiden nicht verheiratet. Noch vor der Geburt von Pierre verließ sein Vater die DDR – seine Erziehung übernahm von Beginn an seine Mutter allein.

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In den vergangenen Jahren betonte Pierre immer wieder, wie schwer es seine Mutter in den 60er-Jahren hatte, einen schwarzen Sohn, der aus einer unehelichen Romanze entstand, in der damaligen DDR-Kultur großzuziehen.

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Pierres Umgang mit den schweren Themen seines Lebens, dazu zählt auch seine dramatische Kindheit, ist aber ein offener. „Ich bin alt, ich bin schwul, ich bin Ossi – ich gewinne das Ding“, war eine seiner ersten Botschaften beim Einzug ins Dschungelcamp 2025 (im Free-TV und im Abruf auf RTL+).

Was zeichnete den offen homosexuell lebenden Mann aus? Er erzählt bei RTL, dass er „der erste schwarze Schauspieler in der DDR“ gewesen sei – in einer „Zeit, wo Schwarze im Fernsehen noch morden durften“, wie er es formuliert.

Über fast zwei Jahrzehnte war Sanoussi-Bliss, der kurz vor dem Einzug ins Dschungelcamp von seinem Ehemann öffentlich machte, in der ZDF-Serie „Der Alte“ als Assistent Axel Richter zu sehen.

2015, 18 Jahre nach Sanoussi-Bliss’ erstem Auftritt in der Show, war für ihn Schluss. Stephanie Stumph (40) ersetzte ihn. Sanoussi-Bliss machte vor zehn Jahren keinen Hehl daraus, dass er kein Verständnis für die ZDF-Entscheidung, ihn zu ersetzen hat.

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Dass sich das seitdem nicht geändert hat, machte der mittlerweile 62-Jährige auch im australischen Dschungel deutlich. „Der Rausschmiss bei ‚Der Alte‘ war arg. Am Ende hat man den alten, schwarzen Mann – zu alt für ‚Der Alte‘ – mit einer jungen weißen Frau ausgetauscht“, erklärte Sanoussi-Bliss.

Der Schauspieler fügte hinzu: „Die Diskriminierung hat mich in den Dschungel getrieben.“ Mit der Teilnahme an der RTL-Show ist der Berliner wieder vor einem Millionen-Publikum zu sehen.