„Dass es so dynamisch losgeht, war nicht im Sinne des Erfinders“ kommentierte Günther Jauch einen dramatischen Sturz auf null Euro. Doch es ging ähnlich rasant weiter. Zudem kam es gleich zweimal zu dem seltenen Fall, dass der 50:50-Joker keine Hilfe war.
„Wer wird Millionär?“Null Euro! Dramatischer Absturz nach „Struwwelpeter“-Frage – Publikum lacht nach Jauch-Spruch
Die Reise des Überhangkandidaten Any Sischka endete bei „Wer wird Millionär?“ bereits bei der ersten Frage: „In welchem Film führt der Unfalltod von Lady Di zu einem einschneidenden Moment im Leben der Hauptfigur?“ Zur Auswahl: „Lost in Translation“, „Good Will Hunting“, „Die fabelhafte Welt der Amélie“, „Lola rennt“?
Nachdem alle Joker bereits weg waren, entschied sich der Kandidat aus Bielefeld sich für die bereits erspielten 64.000 Euro. Gesucht war „Die fabelhafte Welt der Amélie“.
„Manchmal machen wir ‚best of loser‘“
Noch rascher endete das Spiel für Richard Tornau aus Markt Schwaben. Bereits bei seiner Berufsbezeichnung kam er ins Schlingern: „Supply Chain Manager“ in einem IT-Unternehmen. Günther Jauch, bekannt für seine Aversion gegen Anglizismen, ließ sich den Job-Titel ins Deutsche übersetzen. Er sei vor allem im Einkauf tätig, um dort Prozesse zu optimieren, erklärte der Kandidat.
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Alles andere als optimal lief dann sein Auftritt im RTL-Quiz. „Welches seltene Phänomen wird in der Medizin als 'Struwwelpeter-Syndrom' beschrieben?“ Die Antwort war 500 Euro wert. Zur Wahl standen: unputzbare Zähne, unkämmbare Haare, unwaschbare Ohren, unschneidbare Fingernägel?
Günther Jauch versucht zu trösten: „Manchmal machen wir 'best of loser'“
Der Kandidat war sich sicher, dass D, unschneidbare Fingernägel, gesucht war. Doch wäre B korrekt gewesen: Unkämmbare Haare werden mit der literarischen Anspielung bezeichnet.
Bitter: Ohne seine Joker genutzt zu haben, plumpste der Kandidat auf 0 Euro. „Passiert“, kommentierte der Unglücksrabe lakonisch. Bitter: Ohne einen Joker angetastet zu haben, musste der Mann aus Markt Schwaben mit 0 Euro das Studio verlassen.

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Richard Tornau ist der Pechvogel des Abends: Er liegt bei der 500-Euro-Marke falsch und fällt auf 0 Euro.
Günther Jauch rang um tröstende Worte: „Manchmal machen wir 'best of loser' für die, die gar nichts gewonnen haben“, sagte der Moderator zum Abschied. Den vermeintlichen Trost quittierte das Saal-Publikum mit verhaltenem Lachen. Jauch versuchte die Situation zu retten: „Mit 500 Euro hätten Sie nie mehr eine Chance, hierherzukommen, jetzt bei null Euro sehe ich Chancen.“ Nun denn ...
Nach kurzer Sendezeit kam dann bereits der dritte Kandidat zum Zug. „Dass es so dynamisch losgeht, war nicht im Sinne des Erfinders“, kommentierte Jauch den verstolperten Start in die Montagsfolge ironisch. Maik Prewing aus Wesseling in Nordrhein-Westfalen kam immerhin zur 16.000-Euro-Frage, ehe es brenzlig wurde: „Welches Tier gehört zur Ordnung der Insektenfresser?“ Fledermaus, Frosch, Maulwurf, Meise?
Der weibliche Zusatzjoker war zunächst für „Fledermaus“, dann wurde die Dame immer unsicherer. Für mehr Sicherheit sollte daher die Mutter des Kandidaten als Telefonjoker sorgen. „Frosch“ glaubte sie, „zu 80 Prozent“. Der Moderator fasste sarkastisch zusammen: „Fledermaus und Frosch - gibt es weitere Vorschläge?“ Maik Prewing bestätigte: „Das ist ein Dilemma.“
„Das hatten wir lange nicht mehr“
Jauch empfahl den 50:50-Joker. „Und dann bleiben Fledermaus und Frosch stehen“, scherzte Maik Prewing. Das geschah zwar nicht, doch was stattdessen passierte, konnte ihm ebensowenig gefallen: Die von den Jokern favorisierten Antworten wurden beide eliminiert und Maulwurf oder Meise standen zur Wahl. „Nein! Woah!“, gab sich Jauch mitfühlend. Der Kandidat hielt sich die Hände vors Gesicht.
„Das hatten wir lange nicht mehr“, kommentierte Günther Jauch den Umstand, dass der 50:50-Joker keine Verbesserung der Situation für den Kandidaten brachte. Maik Prewing ging lieber mit 8.000 Euro. Richtig geraten hätte er in der Theorie: Maulwurf. „Soll mal keiner sagen, hier wäre heute kein Tempo in der Sendung“, wurde Jauch abermals sarkastisch.
Das nächste 50:50-Drama: „Geschichte wiederholt sich“
Sophia Schneider aus Kelkheim in Hessen sollte für 4.000 Euro wissen: „Seit dem 1. Oktober 2022 darf Weil am Rhein offiziell welche Zusatzbezeichnung führen?“ Einstein-Kurort, 2-Gipfel-Gemeinde, 3-Länder-Stadt, 4-Flüsse-Eck?
Nachdem sie sicher war, dass sich „geografisch nichts bei uns geändert hat“, schloss sie C und D aus. Doch nach dem Einsatz des 50:50-Jokers verblieben genau die beiden von Sophia Schneider nicht in Erwägung gezogenen Antwortmöglichkeiten. „Ach, Sch ...!“, fluchte sie, hielt sich die Hände vor den Mund und bat um Entschuldigung.

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Darf kommende Woche bei 16.000 Euro wieder einsteigen: Sophia Schneider
„Geschichte wiederholt sich“, erinnerte Günther Jauch an ihren Vorgänger. Der Publikumsjoker half: 78 Prozent im Studio waren für „3-Länder-Stadt“. Günther Jauch fand das Haar in der Suppe: „Drei Prozent für A? Hallo, sag mal?!“ Er beleidigte die drei Prozent, unbekannterweise: „Das ist Endstadium.“
Die 8.000er-Marke schaffte Sophia Schneider ohne fremde Hilfe. Wie sie auf die 16.000-Euro-Frage reagiert, zeigt sich am kommenden Montag. (tsch)