Dass Gangster-Rappern immer noch ein bestimmtes Image anhaftet, hat nun ein Shitstorm gegen Rapper Fler (41) gezeigt. Der Berliner Musiker posierte auf einem Foto mit der bekannten Dragqueen Olivia Jones (53). Für viele Fans passt das nicht zum Bild, das sie vom Rapper haben. Die Reaktion: üble Kommentare.

Fler postete das Foto im Zuge des Pride Month und versah sein Posting mit einer Regenbogenflagge – dem Zeichen für die LGBTQ-Community.

Fler: Foto mit Olivia Jones löst Hass-Attacken aus

Grund genug für einige Fans, den Rapper heftig zu attackieren. „Eine Schande für den Deutschrap“, schrieb ein User. „Peinlichkeit des Jahres“, hieß es in einem Kommentar. Auch üble Beleidigungen hagelte es.

Fler, der mit bürgerlichem Namen Patrick Losenský heißt, reagierte prompt: „Schlimm zu sehen, wie Leute in meinen Kommentaren abgehen. Kack auf jeden, der nicht einfach den Mensch an sich respektieren kann! Ich supporte keine Agenda, keine Partei oder sonst was.“

Sehen Sie hier das Instagram-Posting von Fler:

Und weiter: „Eine Sache habt ihr alle gemeinsam: egal ob Ausländer, Deutscher, schwul oder lesbisch oder sonst was. Ihr seid alle schon einmal nicht mit mir klargekommen! Und darum seid ihr alle gleich für mich! Mensch ist Mensch!“

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Neben heftigen Attacken erhielt der Rapper aber auch Beistand: „Mich erschüttert das Weltbild einiger Menschen hier“, hieß es in einem Kommentar. „Guter Deutschrap funktioniert auch ohne Transphobie“, kommentierte ein User. Ein Weiterer machte deutlich: „Olivia Jones ist mehr Hip-Hop als die ganzen Internetgangster hier.“

Hier sehen Sie das Instagram-Posting von Olivia Jones:

Zum Internet-Diss hatte auch Olivia Jones einiges zu sagen. Auf ihrem Instagram-Kanal stellte sie klar: „Was bei Fler im Kommentarbereich passiert, ist leider ein Parade-Beispiel für zunehmenden gesellschaftlichen Sprengstoff.“

„Schuld ist ein toxisches Männlichkeitsideal, ein Rollenverständnis wie aus der Steinzeit, das leider wieder populärer wird. Wir dürfen uns beim Kampf für Gleichberechtigung und gegen Verschwulungsschwurbler nicht auseinander bringen lassen. Wir kämpfen auf derselben Seite für Toleranz, Respekt und Vielfalt, damit jeder ein Leben in Freiheit und ohne Angst leben kann“, schrieb die Travestiekünstlerin in ihrem Posting.

Fler hatte sich bereits einige Wochen zuvor klar gegen rechts positioniert. Nachdem die Wuppertaler AfD Teile seines Songs „Neue deutsche Welle“ für ihren Wahlkampf genutzt hatte, teilte der Rapper auf Instagram mit, den Song nie wieder live spielen zu wollen. (ls)