Keiner eskaliert schöner als Frank Buschmann auf seinem Moderationsturm von „Ninja Warrior Germany“. Im ersten Finalteil der neunten Staffel bekommt er ausreichend Gelegenheit. Es ist so spannend, dass seine Gefühle komplett mit ihm Gassi gehen.
„Ninja Warrior“Frank Buschmann und Jan Köppen im Finale völlig fassungslos: „Was für ein Irrsinn!“
37 Athleten treten zur Final-Stage 1 von „Ninja Warrior Germany“ (RTL) an - für 20 platzt der Traum vom Mount Midoriyama. Unter ihnen ist auch der Vorjahresvierte Jona Schöne. Am Säbelzahn-Flieger fliegt er ins Aus. „Neeiiiin!“, leidet Frank Buschmann mit. Wie für Jona ist die Show in dieser Staffel auch für Leon Wisman, Artur Schreiber, Dennis Leiber und Henry Lorenz beendet.
2:40 Minuten haben die Finalisten Zeit, um an den Buzzer zu kommen. Für Julian Rieger (17) droht es eng zu werden. Aber der „Top-Ninja“ (O-Ton Jan Köppen) finisht mit knapp drei Sekunden Restzeit. Giovanni Ertl hat dagegen maximales Pech: Er drückt den Buzzer um wenige Hundertstelsekunden zu spät. „Ich hab nicht auf die Uhr geachtet. Bescheuert.“
René Casselly macht Kampfansage: „Sollte sich warm anziehen“
Bei Lukas Homann, dem Vorjahressechsten, ist Buschi nah am Herzinfarkt. Denn Lukas knickt beim ersten Versuch an der Wand um und scheitert. Buschi fleht: „Hoffentlich geht das noch.“ Aber es gibt ein Happy End nach der Schrecksekunde: Der 17-Jährige überwindet die Wand im zweiten Versuch und hat noch fast fünf Sekunden auf der Uhr.
„Besser kann man's nicht machen“, meint Köppen, als Daniel „Dima“ Gerber (28) als erster Starter des Abends in den Parcours mit acht Hindernissen geht und gleich eine souveräne Leistung zeigt. Der Routinier (bisher fünf Finalteilnahmen) teilt sich Kraft und Zeit perfekt ein. „Das war on Point“, ist Köppen beeindruckt, Buschi baff: „Das sieht so leicht aus.“
René Casselly „nur“ Elfter? Das spricht für die Erfahrung der NWG-Legende, denn in Stage 1 geht es nicht nur um Tempo, sondern vor allem ums Durchkommen. Für den Zirkusartisten geht die Rechnung erst am Mount Midoriyama los. Buschi warnt: „Du hast starke Konkurrenz.“ René lächelt: „Ja, aber ich bin gut vorbereitet. Sollte sich lieber die Konkurrenz warm anziehen.“
Einer davon ist Sandro Scheibler (24). Kann den Schnellsten des Halbfinales überhaupt etwas erschüttern? Buschi hat vor dem Engpass tatsächlich kurz ein „Wibbelwabbelwubbel“-Gefühl, aber der Schweizer („Ich habe härter trainiert, als je zuvor“) knackt es mit Köpfchen und Kraft. Am Buzzer feiert der Ninja-Tischler mit seinen Fans: „Hopp Schwiiz!“
„Ninja Warrior“-Legende Moritz Hans: „Ich hab 'nen Krampf im Po“
„Ich will wieder an den Mount und es besser machen als beim letzten Mal“, sagt Philipp Göthert (22). 2023 war er zwar der einzige am Mount, knackte ihn aber nicht. Mit einer fokussierten Leistung legt er den Grundstein zur „Neubesteigung“. Buschi beeindruckt die „Selbstverständlichkeit auch bei den kleinsten Bewegungen“ und erklärt ihn zum Top-Favoriten.
Auch eine Legende wie Moritz Hans, der einzige NWG-Athlet, der zweimal am Mount Midoriyama stand, ist nicht vor Fehlern gefeit. 2023 segelte er in Stage 1 an den schwingenden Klingen ins Aus. „Klar, das steckt im Hinterkopf“, gibt er zu. Diesmal aber ist er top-konzentriert und buzzert souverän. Nur die Drehscheibe findet er „eklig, ich hab 'nen Krampf im Po“.
„Als ich die Drehscheibe sah, hatte ich keinen Bock mehr“, gesteht Tim Wolf, denn: „Die hab ich noch nie geschafft.“ Der Schreck war aber gut für die Konzentration, denn die passt und verhilft ihm zu einem coolen und schnellen Run. Er zimmert die zweitschnellste Zeit in den Parcours und feiert damit seine persönliche Premiere in der Final-Stage 2.
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Wo steht Lukas Kilian (32), der Sieger der Allstars-Ausgabe und Viertplatzierte von 2022? Die Vorrunde gewann er souverän, sein Halbfinale bezeichnet er als „Vollkatastrophe“. Sein Run in seinem fünften Finale wird zur Machtdemonstration: „Clucky Luke“ finisht als Schnellster und hat noch fast eine halbe Minuten Luft zur Deadline. „Boah, ist der gut“, stöhnt Köppen.
Außerdem ins zweite Finale nächste Woche in Stage 2 haben es geschafft: Joel Mattli, Leonardo Calderon, Sladjan Djulabic, Simon Brunner, Marco Müller, David Eilenstein und Max Görner. Und bei den Frauen?
Die 16-jährige Nicola Wulf schafft Unglaubliches
Viktoria Krämer (30), Last Woman Standing von 2023, ist die große Favoritin, denn sie buzzerte im Halbfinale als einzige Frau und wehrte den Ansturm vieler „junger Wilder“ ab. Die Drehscheibe, die so viele abwarf, ist kein Problem, aber dann wird die Zeit knapp. Am Hangel-Labyrinth wagt „Tricky Vicky“ zu viel – Aus. Reicht das zur Titelverteidigung?
„Wo ein Wille ist - da bin ich!“, ist das Motto von Nicola Wulf (16), die sich mit etwas Glück, aber viel Power als zweite Frau für's Finale qualifizierte. Die Trainingspartnerin von Viktoria Krämer tankt sich cool durch die Hindernisse. Als sie das zweite Brett des Hangel-Labyrinths erreicht, steht fest: Sie ist Last Woman Standing!
Nicola Wulf ist die jüngste Last Woman Standing aller Zeiten, aber noch lange nicht fertig. Je näher sie dem Buzzer kommt, desto mehr eskalieren Köppen und Buschi. „Komm, Mädchen, lauf, mach!“, treiben sie Nicola bis zum Buzzer. „Was für ein Irrsinn!“, feiern die beiden, als hätten sie selbst gefinisht. Im zweiten Finale ist sie in Stage 2 wieder dabei!
Dort wird Nicola Wulf zusammen mit 16 weiteren Athleten veruschen, an den Mount Midoriyama zu gelangen und dort nach den Ninja-Sternen zu greifen. Wer den Mount als Schnellster in der erlaubten Zeit bezwingt, kassiert 300.000 Euro. Schafft es keiner, erhält der Last Man Standing 25.000 Euro, so wie Nicola, die ihre Last-Woman-Standing-Prämie bereits sicher hat. (tsch)