Karrierestart als KörperdoubleWas macht Morgan Fairchild heute?

Morgan Fairchild wurde mit Serien wie „Fackeln im Sturm“ und „Falcon Crest“ berühmt. (Bild: 2023 Getty Images/Jon Kopaloff)

Morgan Fairchild wurde mit Serien wie „Fackeln im Sturm“ und „Falcon Crest“ berühmt. (Bild: 2023 Getty Images/Jon Kopaloff)

Sie war in „Bonnie und Clyde“ dabei, ohne dass man Notiz von ihr nahm. Später wurde Morgan Fairchild eine viel beschäftigte Fernsehdarstellerin, bevor sie so manche Sitcom mit ihrem Glamour veredelte. Und was macht sie heute, da sie das 75. Lebensjahr vollendet?

Viele Wege führen nach Hollywood. Die einen schaffen mit dem Paukenschlag eines großen Filmerfolgs den Einzug in den Olymp. Andere üben sich in Geduld, bis vielleicht der eine oder andere Fernsehauftritt den ersehnten Durchbruch bringt.

In einer dritten Schublade steckt der Karrierestart von Morgan Fairchild.

Morgan Fairchild begann als Körperdouble von Faye Dunaway

Die US-Schauspielerin stieg als Körperdouble von Faye Dunaway bei „Bonnie und Clyde“ ins Filmgeschäft ein. Angeblich sollte die 17-Jährige für Dunaway immer in den Autoszenen einspringen, weshalb sie viele Einsätze gehabt haben musste, denn das Gangsterdrama war gleichzeitig ein Road Movie. Das war vor 58 Jahren. Nun, am 3. Februar, vollendet Fairchild das 75. Lebensjahr.

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Faye Dunaway - die Erfolge und den Ruhm der Hollywooddiva konnte Fairchild im Laufe ihrer eigenen Schauspielkarriere nie erreichen. Daran änderte auch ihr klangvoller Künstlername nichts: Morgan Fairchild, so nannte sich die am 3. Februar 1950 in Dallas, Texas, geborene Patsy Ann McClenny bald nach ihrer ersten Heirat im Jahr 1967. Dafür stieg sie zu einer produktiven wie begehrten Fernsehdarstellerin auf.

Der Einstieg ins Serienfach begann schleichend, die Projekte waren umso beachtlicher. 1976 war Fairchild in einer Episode der Krimireihe „Kojak - Einsatz in Manhattan“ zu sehen, zwei Jahre später folgte eine Gastrolle in der wohl größten aller Seifenopern: „Dallas“.

Seifenopern wurden zum wichtigsten Betätigungsfeld Fairchilds. „Flamingo Road“, eine zwischen 1981 und 1987 von NBC produzierte Serie, brachte ihr den künstlerischen Durchbruch. Für ihre Rolle der Constance Weldon Carlyle erhielt sie eine Golden-Globe-Nominierung.

In diversen Sitcom zeigte sich Morgan Fairchild auch von ihrer komischen Seite, darunter die Kultserie „Friends“. (Bild: 2011 Getty Images/Joe Corrigan)

In diversen Sitcom zeigte sich Morgan Fairchild auch von ihrer komischen Seite, darunter die Kultserie „Friends“. (Bild: 2011 Getty Images/Joe Corrigan)

Doch es sollten vor allem „Falcon Crest“ und „Fackeln im Sturm“ sein, mit denen sie dauerhaft in Erinnerung bleiben sollte - obwohl sie weder in der einen noch in der anderen Serie eine Hauptrolle spielte. Ihr Image konnte sie damit dennoch festigen. Morgan Fairchild, das war und ist die attraktive, blonde Schauspielerin, die dazu noch Sexappeal und noch mehr Glamour ausstrahlt.

Von diesem Image zehrt sie bis heute - für Kino-, vor allem aber für Serienauftritte, die allerdings selten groß waren. In der Fernsehnische gab es in den 1980er- und 1990er-Jahren kaum eine Erfolgsserie, in der Fairchild nicht gastierte. Vor allem Sitcom-Macher buchten sie gerne, taugte doch ihr verruchtes Image bestens für eindeutig-zweideutige Gags.

Im Jahr 2023 verlor Morgan Fairchild ihren langjährigen Lebenspartner. Mark Seiler starb an Long-Covid. (Bild: 2023 Getty Images/Randy Shropshire)

Im Jahr 2023 verlor Morgan Fairchild ihren langjährigen Lebenspartner. Mark Seiler starb an Long-Covid. (Bild: 2023 Getty Images/Randy Shropshire)

Herrlich die Szene in „Two and a Half Men“, in der ihre Figur dem jüngeren Charlie Harper an die Wäsche geht. Denkwürdig auch ihre Rolle in „Friends“, wo sie als Mutter von Chandler Bing den besten Freund ihres Sohnes, Ross, vernascht. Dass Fairchild vor der Kamera mehr kann, als nur gut auszusehen, hatte sie zuvor schon mit der Gastrolle in „Murphy Brown“ bewiesen, mit der sie sich 1990 eine Emmy-Nominierung verdiente.

Es ließe sich viele weitere Serienhits und auch mancher Kino-Blockbuster nennen, bei denen Fairchild „mal kurz vorbeischaute“ - „Roseanne“ etwa (drei Folgen) oder „Die wilden Siebziger“ (eine Folge) sowie die Komödie „Die nackte Kanone 33⅓“. Das setzt sich bis heute fort, zuletzt war Fairchild mit einer durchgehenden Rolle in der Dauerserie „General Hospital“ zu sehen.

Morgan Fairchild verlor langjährigen Lebenspartner

Dennoch ist es merklich ruhig um sie geworden. Was mit den weniger durchschlagenden Projekten zusammenhängen mag, an denen sie in den letzten Jahren mitwirkte. Oder auch mit ihrem vorangeschrittenen Alter, denn noch immer fabriziert Hollywood seine Träume vorzugsweise für junge mit jungen Menschen - trotz aktueller Ausnahmen wie Demi Moore und Isabella Rossellini, die gerade auf eine Oscar-Auszeichnung hoffen.

Zuletzt machte Fairchild mit einem Vorkommnis in ihrem Privatleben von sich reden. Auf Instagram verkündete die Schauspielerin im Juli 2023, dass ihr „geliebter Lebenspartner und Verlobter“, Mark Seiler, verstorben sei. Mit dem „warmherzigen, brillanten und sehr lustigen Mann“ war sie seit 1987 Jahren liiert. Seiler hatte sich dreimal mit Corona infiziert und starb schließlich an Long-Covid. Sie sei, fügte Fairchild hinzu, ob des Verlusts „am Boden zerstört“. (tsch)