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Birgit SchrowangeModeratorin über Gerüchte, sie sei lesbisch: „Ich hatte Angst um meinen Job“

Sie galt als „das schönste Lächeln des ZDF“, dann wäre sie wegen falscher Gerüchte fast entlassen worden: Im SWR-Format „Kurzstrecke mit Pierre M. Krause“ erinnert sich Birgit Schrowange außerdem an den „Hype“ um ihre grauen Haare. Der Kommentar der Moderatorin: „Furchtbar!“

Vor der Kamera sieht man sie nur noch selten. Stattdessen genießt Birgit Schrowange heute das Leben in vollen Zügen. Auf Mallorca, wo die 66-Jährige gemeinsam mit ihrem Ehemann Frank Spothelfer ein Ferienhaus hat, ließ sie sich nun von Pierre M. Krause für dessen SWR-Format „Kurzstrecke“ (abrufbar in der ARD-Mediathek und bei YouTube) beim Bummel durch Palma begleiten. Dabei blickte sie auch auf einen vermeintlichen „Skandal“ zurück, der ihr in den 80er-Jahren angedichtet worden war.

Damals war Schrowange als „Programmansagerin“ – inzwischen ein ausgestorbener Beruf – beim ZDF tätig. Sie galt als „das schönste Lächeln“ des Mainzer Senders.

„Du bist ja trotzdem unsere Tochter, auch wenn du lesbisch bist“

Dann aber machten Gerüchte die Runde, sie sei mit ihrer besten Freundin, der Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin Isabel Varell (63), ein heimliches Liebespaar. Die damals Verantwortlichen des ZDF sollen gefordert haben, Schrowange dürfe nicht mehr vor die Kamera treten, sollten sich die Gerüchte bestätigen. Heute undenkbar, damals aber Ausdruck einer vorherrschenden Geisteshaltung unter den Sender-Oberen.

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„Das war so“, bestätigte Schrowange auf Nachfrage von Pierre M. Krause. „Ich hatte wirklich Angst, dass ich meinen Job verliere. Wir mussten wirklich beweisen, dass das nicht stimmt.“

Selbst ihre Mutter habe sich von den falschen Unterstellungen beeinflussen lassen: „Du bist ja trotzdem unsere Tochter, auch wenn du lesbisch bist“, habe Schrowange von der Mama zu hören bekommen. Selbst auf die Versicherung hin, sie sei nicht lesbisch, habe die Mutter geantwortet: „Wir mögen dich trotzdem, wir lassen dich nicht im Stich.“

Offenbar ließen sich die Gerüchte erfolgreich ausräumen. Schrowange blieb bis in die 90er-Jahre hinein beim ZDF. 1994 wechselte sie zu RTL. Auch dort geriet sie mit den Programmverantwortlichen in Konflikt, wie sie sich in der „Kurzstrecke mit Pierre M. Krause“ erinnert. Streitpunkt hier: die ergrauenden Haare.

Sie sei mit grauen Strähnen zum Kölner Privatsender gekommen. Dort habe man sie aufgefordert, die Haare wegen der vielen jungen Zuschauerinnen und Zuschauer zu färben.

2017 schließlich eröffnete sie in der RTL-Show „This Time Next Year“, künftig mit ihrer ergrauten Naturhaarfarbe auftreten zu wollen. Sie hatte zuvor über einen Zeitraum von zwölf Monaten eine Perücke getragen und die Färbung heimlich herauswachsen lassen. Medial wurde das als wichtiges Statement gegen den grassierenden Jugendwahn gefeiert.

Birgit Schrowange und ihr Mann Frank Spothelfer, hier 2018 beim Vorempfang zur 70. Verleihung des Medienpreises Bambi.

Birgit Schrowange und ihr Mann Frank Spothelfer, hier 2018 beim Vorempfang zur 70. Verleihung des Medienpreises Bambi.

Als „furchtbar“ bezeichnet Schrowange im SWR-Format das Medienecho um ihren damaligen Entschluss. „Ich durfte meine Haare nur deswegen rauswachsen lassen, weil das in dieser Show abgefeiert wurde.“

Dass ein so großes Thema daraus wurde, findet sie im Rückblick noch immer befremdlich: „Ich habe diesen Hype nicht verstanden.“ Dass man ihr reihenweise attestiert habe, „mutig“ zu sein, mit grauen Haaren vor die Kamera zu treten, habe sie „total“ genervt: „Was für ein Schwachsinn!“

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Zuletzt wagte Birgit Schrowange im Jahr 2022 ein kleines TV-Comeback. Doch ihre für Sat.1 produzierten Formate „Birgits starke Frauen“, „Wir werden mehr“ und „Unser Mallorca“ floppten allesamt. Für die 66-Jährige kein Grund zur Betrübnis.

Sie vermisse das Fernsehen nicht, wie sie gegenüber Pierre M. Krause versicherte: „Ich muss nicht mehr jede Woche eine Sendung machen. Ich bin nicht süchtig nach dem Rampenlicht“, beteuerte Schrowange, die zwischen Deutschland, der Schweiz und Mallorca pendelt. „Es ist jetzt ein anderes Leben, und es ist auch total schön.“ (tsch)