Chanel war fast totGNTM-Kandidatin zeigt Narben bei Modenschau vor Heidi Klum
Berlin – Dieser Schritt dürfte ihr nicht leicht gefallen sein. Umso höher ist er einzuordnen. Die 20-jähige Chanel aus Oer-Erkenschwick ist ab Donnerstag (4. Februar 2021) als Kandidatin bei „Germany's next Topmodel“ zu sehen. In einem Geschäft, in dem es oftmals um Perfektion geht, zeigt sie offen ihre Narben.
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- GNTM-Kandidatin Chanel zeigt ihre Narben
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„Ich bin sicherlich nicht perfekt, aber ich bringe etwas mit, das mich einzigartig macht“, sagt Chanel. Die 20-Jährige litt viele Jahre an einer heimtückischen Krankheit – die dazu noch falsch behandelt wurde.
GNTM: Kandidatin Chanel zeigt Narben von Hauttransplantation
Morbus Crohn ist eine chronische Entzündung des Darms. Die GNTM-Kandidatin erzählt: „Die Krankheit wurde jahrelang falsch behandelt. Dann sind die Bakterien durch meinen ganzen Körper geflogen.“ Am linken Unterarm und am rechten Fuß fraßen sie sich durch die Zellen, sodass diese abstarben.
„Letztendlich wurde von meinem Oberschenkel Haut abgenommen und auf meinen Fuß und meinen Arm gesetzt“, so Chanel. Statt sich zu verstecken, beweist die angehende Erzieherin Mut – und zeigt sich einem Millionenpublikum.
„Bisher habe ich meine Narben wirklich kaum gezeigt. Sie kennen nur meine engsten Freunde und meine Familie. Das möchte ich aber hiermit ändern“, sagt sie.
GNTM: Chanel zeigt ihre Narben bei erster Modenschau vor Heidi Klum
Bei „Germany's Next Topmodel überrascht Heidi Klum die Mädchen zum Auftakt direkt mit einer ersten Herausforderung. In Kleidern von Star-Designerin Irene Luft müssen sich die Model-Anwärterinnen bei einer Modenschau beweisen. Für Chanel keine einfache Aufgabe.
„Für mich ist es ein krasser Schritt“, verrät sie leicht nervös hinter den Kulissen: „Es ist wie ein kleines Outing.“ Ihr Kleid kaschiert einige der Narben, zeigt aber auch Spuren der Krankheit. Chanel freut sich über ein „gesundes Mittelding“, das auch bei den anderen Kandidatinnen gut ankommt: „Das sieht toll aus“, ist sich die Runde einig.
GNTM: Leni Klum beobachtet Chanel und Topmodel-Kandidatinnen bei Catwalk-Training
Doch Heidis Profi-Augen entgeht nichts: „Ich sehe schon, dass wir eine ganz schwierige Beinstellung haben“, mäkelt sie beim Catwalk-Training vor der Modenschau.
Dort ist als Beobachterin auch Tochter Leni Klum dabei, die ihrer Mutter über die Schulter schaut und sich in Gebärdensprache kurz mit der gehörlosen Kandidatin Anna austauscht.
Auch bei der Modenschau, die über das Aus von sechs der 31 Mädchen entscheidet, ist Heidi nicht restlos überzeugt. „Nicht nach unten schauen“, gibt sie Chanel nach einem kleinen Stolperer mit auf den Weg. Reicht es trotzdem für einen Platz unter den Top 25?
GNTM: Kandidatin Chanel wäre beinahe gestorben
Allein dass sie zur GNTM-Teilnahme überhaupt noch Gelegenheit hat, hing wegen ihrer Krankheit früher schon am seidenen Faden. Nicht nur, dass die Bakterien am schlimmsten Punkt der Erkrankung schon fast ihr Herz erreicht hatten, was mit hoher Wahrscheinlichkeit tödliche Folgen hätte haben können, Chanel lag auch bereits im Koma. Und noch mehr.
Sie berichtet: „Ich war tatsächlich auch schon ein paar Sekunden weg, wurde dann aber zum Glück wiederbelebt.“
GNTM: Heidi Klum will unterschiedlichen Mädchen eine Chance geben
In der Castingshow auf ProSieben ist sie eines von 31 „Meeeeedchen“, die von Heidi Klum nach Berlin eingeladen wurden. Ihre selbst auferlegte Mission: Zu zeigen, dass auch „unperfekt“ wunderschön sein kann. Chanel über ihre Erfahrungen: „Das hat mich so stark gemacht, wie ich jetzt bin.“
Ihre Chancen bei GNTM hat das jedenfalls nicht gemindert. Heidi Klum (47): „Mir war es immer schon wichtig, so unterschiedlichen Mädchen wie möglich die Chance zu geben, 'Germany’s next Topmodel' zu werden. Aber inzwischen wissen die Zuschauer hoffentlich, dass GNTM nicht blond und blauäugig sein muss. Diversity liegt mir sehr am Herzen.“
Und tatsächlich: Während für sechs der anfänglich 31 Kandidatinnen der Traum von „Germany's Next Topmodel“ bereits ganz am Anfang endet, darf sich Chanel über den Einzug in die nächste Runde freuen. (sku/bc)